idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.06.2013 15:00

Alzheimer-Enzym für Überraschungen gut - Wichtige Rolle für Bildung und Funktion von Muskelspindeln

Barbara Bachtler Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    Das Enzym beta-Sekretase (Bace1) verursacht die Eiweißplaques der Alzheimer-Krankheit. Forscher arbeiten deshalb an Medikamenten, die das Enzym blockieren, um die Erkrankung zu stoppen. Doch Bace1 wird mit dem Wachstumsfaktor Neuregulin-1 für die Bildung und Funktion von Muskelspindeln benötigt, die für einen konstanten Muskeltonus sorgen und Muskeln vor Überdehnung schützen. Das zeigt der Entwicklungsbiologe Dr. Cyril Cheret aus der Forschungsgruppe von Prof. Carmen Birchmeier (Max-Delbrück-Centrum, MDC) an Mäusen. Danach bilden sich die Muskelspindeln nicht richtig aus oder sind in ihrer Funktion stark beeinträchtigt, wenn Bace1 blockiert ist (EMBO Journal, doi:10.1038/emboj.2013.146)*.

    Mit Blick auf die Entwicklung von Bace1-Hemmern für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit, kommt den Ergebnissen des jungen Forschers eine besondere Bedeutung zu. Denn es ist möglich, so befürchten Cyril Cheret, Carmen Birchmeier und ihre Kollegen, dass Bace1-Inhibitoren auch die Funktion von Muskelspindeln bei Patienten beeinträchtigen und zu Schwierigkeiten bei der Bewegungskoordination führen könnten.

    In den vergangenen Jahren hatte das Labor von Prof. Birchmeier in Zusammenarbeit mit Dr. Alistair Garratt (Institut für Zell- und Neurobiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Prof. Christian Haass (Ludwig-Maximilians-Universität München) verschiedene Funktionen von Bace1 entschlüsselt. Dabei hat sich immer wieder gezeigt, dass das Abschalten von Bace1 ein zweischneidiges Schwert sein kann.

    *Bace1 and Neuregulin-1 cooperate to control formation and maintenance of muscle spindles
    Cyril Cheret1, Michael Willem2, Florence R Fricker3, Hagen Wende1, Annika Wulf-Goldenberg4, Sabina Tahirovic5, Klaus-Armin Nave6, Paul Saftig7, Christian Haass2,5,8, Alistair N Garratt9, David L Bennett3 and Carmen Birchmeier1,*
    1Entwicklungsbiologie/Signaltransduktion, Max-Delbrück-Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany, 2Adolf-Butenandt-Institute - Biochemistry, Ludwig-Maximilians-University Munich, Munich, Germany, 3Wolfson Centre for Age-Related Diseases, King’s College London, London, UK, 4Experimental Pharmacology & Oncology Berlin-Buch GmbH, Berlin, Germany, 5German Center for Neurodegenerative Diseases (DZNE) Munich, Munich, Germany, 6Max Planck Institute of Experimental Medicine, Göttingen, Germany, 7Biochemical Institute, Christian-Albrechts University Kiel, Kiel, Germany, 8Munich Cluster for Systems Neurology (SyNergy), Munich, Germany and 9Center for Anatomy, Institute of Cell Biology and Neurobiology, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany

    Kontakt:
    Barbara Bachtler
    Pressestelle
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    in der Helmholtz-Gemeinschaft
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
    Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
    e-mail: presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de/


    Bilder

    Muskelspindeln sind spezialisierte Fasern, die im gesamten Muskel vorkommen. Sie erfassen, ob sich ein Muskel dehnt oder zusammenzieht und können dann dabei helfen Muskelbewegungen zu koordinieren. Die Information erhält die Spindel (rot) von einem um sie gewickelten Nerv (grün). Umhüllt ist die Spindel von Bindegewebe (blau).
    Muskelspindeln sind spezialisierte Fasern, die im gesamten Muskel vorkommen. Sie erfassen, ob sich e ...
    (Photo/Copyright: Cyril Cheret)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).