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17.10.2002 13:42

Festival mit Mauricio Kagel: Teutonisch und temperamentvoll

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Mit einem außergewöhnlichen musikalischen Ereignis präsentiert die Universität Dortmund am kommenden Wochenende einen der bekanntesten lebenden Komponisten der Neuen Musik: Mauricio Kagel. Der Komponist wirkte beim interdisziplinären Projekt mit und tritt zum Festival selbst auf. Das Auditorium Maximum der Universität ist am Samstag und Sonntag jeweils um 20 Uhr Hör- und Schauplatz der öffentlichen Aufführungen. Für drei Euro ein preiswertes Experiment und Vergnügen.

    "Es klang, als wenn eine Herde Ratten langsam zu Tode gepei-nigt würde und dazwischen von Zeit zu Zeit eine sterbende Kuh stöhnte". Wozu noch Kagel? Mauricio Kagel, dessen 70. Geburtstag am Heiligen Abend des vergangenen Jahres noch mit großem Pomp gefeiert wurde, scheint fast ein Unzeitgemäßer zu sein. Den Stücken seines instrumentalen Theaters aus den 60-er und 70-er Jahren spricht man eine gewisse Patina zu. Wie ist es um ihre Aktualität bestellt?

    Mit einem interdisziplinären Projekt der Universität Dortmund und der benachbarten Dortmunder Abteilung der Hochschule für Musik Detmold haben Studierende der Musik und der Textilgestaltung Antworten auf diese Frage gesucht. Die Fäden hielt das Ensemble für Neue Kammermusik an der Uni Dortmund unter Leitung von Maik Hester gemeinsam mit dem deutsch-argentinischen Komponisten in der Hand.

    Die Ergebnisse sind im Rahmen eines Abschlussfestivals im größten Hörsaal, dem Audimax am Vogelpothsweg 87 auf dem Campus Nord der Universität Dortmund, zu hören und zu sehen.
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    Kagel als Tribun

    Am Samstag Abend (19.10.02) spielt der Posaunist Michael Winkelmann gemeinsam mit seinem "Double" Martin Ruhr das szenische Solo-Stück "Atem". Das Ensemble für Neue Kammermusik führt den "Tango alemán" auf, eine teutonische Manifestation argentinischer Leidenschaft, die, wie ein Kenner schreibt, "absonderliche Irrwege deutscher Kaltblüter in südamerikanischem Temperament" offenbart. Höhepunkt des Abends ist die szenische Aufführung des Hörspiels "Der Tribun" durch Kagel persönlich.

    Der Sonntag Abend steht ganz im Zeichen des "instrumentalen Theaters". "Sur Scène", Kagels erstes instrumentales Theaterstück, bildet den Mittelpunkt. Das 1962 uraufgeführte Stück gilt als wichtigstes dieser von Kagel mitbegründeten Gattung. Diesem zur Seite steht die absurde Wandelszene "Pas de Cinq" für fünf Fußgänger von 1965, die eine schräggestellte Beziehung zwischen Bewegungsabläufen und deren vorgeblichen Begleiterscheinungen darstellt.
    Abgerundet wird das Programm durch das stumme Spiel von acht Gegenstands-Trägern im "Umzug" aus dem Jahr 1979.
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    Nicht nur der Ton macht die Musik

    Der interdisziplinäre Aspekt ist von besonderer Bedeutung: Ka-gel selbst hat die Auswahl seines kompositorischen Materials nie auf Töne allein beschränkt, sondern immer auch mit Gesten, Bewegungen, Lichtverhältnissen oder Kamerafahrten, um Beispiele zu nennen, komponiert. Sein Werk umfasst neben instrumentaler Musik Filme, Hörspiele, Theaterstücke sowie zahlreiche Mischformen.
    Daher war es für die Musiker der Universität und der Musik-hochschule ein Glücksfall, dass sich in der theoretischen Planung wie in der tatsächlichen Umsetzung eine Kooperation mit Barbara Schimmel vom Institut für Textilgestaltung ergeben konnte. Neben dem Entwurf und der Anfertigung von Kostümen und Bühnenbild lag auch die Realisation von "Umzug" in ihren Händen.
    (Sebastian Hanusa / KC)
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    Gern laden wir Ihre Kunst- und Musikkritiker ein zur Berichterstattung über das Kagel-Festival.
    Pressekarten erhalten Sie beim Eingang gegen Vorlage des Presseausweises.

    Pressetermin
    19. und 20.10.2002
    jeweils um 20:00 Uhr,
    Audimax der
    Universität Dortmund,
    Vogelpothsweg 87,
    Campus Nord.
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    Weitere Information:
    Prof. Dr. Günther Rötter, Institut für Musik und ihre Didaktik,
    Ruf 0231-7554100, E-Mail roetter@pop.uni-dortmund.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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