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Wissenschaft
Das Projekt „Epidemiologie und Systembiologie des Pathogenen Clostridium difficile“ (CDiff), an dem sich die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald beteiligt, ist nach Begutachtung durch ein hochrangiges Gutachtergremium für drei Jahre mit einem Gesamtvolumen von rund vier Millionen Euro bewilligt worden. Die Finanzierung des von der Technischen Universität Braunschweig koordinierten Projektes erfolgt zunächst durch die Volkswagenstiftung. Im Mittelpunkt der Forschung steht eine umfassende Charakterisierung des Bakteriums Clostridium difficile, das lebensbedrohliche Darmerkrankungen hervorruft. Ziel ist, solche Infektionen in Zukunft besser zu beherrschen.
Das Projekt CDiff ist das erste große Projekt des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung, das im Januar 2013 in Göttingen gegründet wurde. Mitinitiator und stellvertretender Sprecher des Zentrums ist der Greifswalder Mikrobiologe Professor Michael Hecker. Neben Einrichtungen aus Niedersachsen wie dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der Technischen Universität und dem Leibniz-Institut DSMZ in Braunschweig, dem Genomlabor in Göttingen sowie der MHH Hannover ist das Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald an CDiff beteiligt. Die Greifswalder Forschergruppe um Professorin Katharina Riedel, Professorin Dörte Becher und Professor Michael Hecker bringt dabei ihre Expertise in mikrobieller Proteomik in das Projekt ein. Das strategische Ziel des Projektes besteht darin, nach einer dreijährigen Vorlaufzeit die Voraussetzungen zu schaffen, um erfolgreich einen transregionalen Sonderforschungsbereich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einzuwerben. Somit würde die norddeutsche Forschung international sichtbarer gemacht werden.
Ausgangspunkt für das Norddeutsche Zentrum für Mikrobielle Genomforschung war die von den Ministerpräsidenten der fünf Nordländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen in Auftrag gegebene Strukturanalyse der Forschung. Ziel war, die internationale Sichtbarkeit norddeutscher Forschungen insgesamt zu stärken, um dem Nord-Süd-Gefälle entgegen zu wirken.
Hintergrund
Die in Hannover angesiedelte Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen erhielt im Jahr 2008 den Auftrag, eine solche Strukturanalyse zunächst in den Themenfeldern Biowissenschaften und Medizin auf den Weg zu bringen. Für die Biowissenschaften galt es dann zunächst, geeignete Themenfelder auszuwählen, die nicht nur ein hohes Innovationspotenzial aufweisen sollten, sondern insbesondere in Norddeutschland quantitativ wie qualitativ hervorragend vertreten sind. Zu den fünf ausgewählten Themenfeldern gehörte neben der Regenerativen Medizin, der Strukturbiologie, der Infektionsbiologie und den Neurowissenschaften auch die Mikrobielle Genomforschung, die vom Greifswalder Mikrobiologen Professor Michael Hecker als Sprecher vertreten wurde. Die Strukturanalyse forderte die Gründung eines Norddeutschen Institutes für Mikrobielle Genomforschung, um im Entwicklungstempo dieses aufsteigenden Gebietes international mithalten zu können. Die Strukturanalyse Lebenswissenschaften lag im März 2011 vor, rund ein Jahr später war das Gründungskonzept für ein solches Institut fertig und am 11. Januar 2013 gründete die damalige Wissenschaftsministerin in Niedersachsen, Professorin Johanna Wanka, in Göttingen das Zentrum.
Damit ist das in der Strukturanalyse formulierte Nahziel, die Gründung des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung, erreicht. Nun soll das Zentrum zu einem der führenden in Europa ausgebaut werden. Dazu wird das bewilligte Verbundprojekt CDiff des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung einen wichtigen Beitrag leisten und genau die Forderung erfüllen, die die Ministerpräsidenten der fünf norddeutschen Länder bewogen hatte, die Strukturanalyse in Auftrag zu geben. Es ist im kommenden Jahr vorgesehen, dass sich auch das Land Mecklenburg-Vorpommern an der Finanzierung beteiligt. Damit wäre CDiff überhaupt das erste Projekt, das als unmittelbares Ergebnis der Strukturanalyse der Lebenswissenschaften in Norddeutschland länderübergreifend norddeutsche Spitzenforschung fördern wird.
Weitere Informationen
Norddeutsches Zentrum für Mikrobielle Genomforschung
http://www.nzmg.de/
Institut für Mikrobiologie an der Universität Greifswald
http://www.mnf.uni-greifswald.de/institute/fr-biologie/institute-und-forschung/institut-fuer-mikrobiologie.html
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Michael Hecker
Institut für Mikrobiologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 15
17489 Greifswald
Telefon 03834 86-4200
hecker@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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