idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.07.2013 10:14

Studie an Uni Kassel zeigt: Klimawandel verändert Reisegewohnheiten

Dr. Guido Rijkhoek Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel

    Kein Urlaub bei 40 Grad: Mehr als ein Fünftel der deutschen Touristen wollen zukünftig Reiseziele mit hohen Temperaturen meiden. Das zeigten Kasseler Wirtschaftsforscher in ihrer Studie zum Einfluss der globalen Erwärmung auf die Tourismusbranche.

    Die europäische Tourismusbranche ist von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, aber auch stark anfällig für Veränderungen des Klimas. Vor diesem Hintergrund haben Prof. Dr. Andreas Ziegler und Claudia Schwirplies vom Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung untersucht, wie deutsche Touristen ihre Reisegewohnheiten an die Folgen der globalen Erwärmung anpassen. Die Studie ist Teil des Forschungsprojekts „Evaluating climate mitigation and adaptation policies“ (Eval-MAP), bei dem kürzlich über 6000 repräsentativ ausgewählte deutsche Haushalte befragt wurden. Mehr als 22 Prozent der deutschen Touristen wollen demnach ihre Reisepläne an steigende Temperaturen anpassen und gegebenenfalls auf kühlere Reiseziele ausweichen.

    Die statistisch-ökonometrischen Analysen zeigen auch, von welchen Faktoren es abhängt, ob ein Tourist in Zukunft seine Reisegewohnheiten aufgrund höherer Temperaturen ändert. Eine besonders große Rolle spielte für die Studienteilnehmer, ob sie die Folgen des Klimawandels als negativ bewerten, wie anfällig sie für starke Hitze sind und ob sie finanziell flexibel sind, um notfalls auf teurere Ferienorte auszuweichen.

    Diese Ergebnisse unterstreichen einige Herausforderungen, die sowohl die Tourismusbranche selbst als auch die Politik bewältigen müssen, um die touristische Infrastruktur und das touristische Angebot an den Klimawandel anzupassen. Dabei identifiziert die Studie insbesondere wesentliche Zielgruppen für die Entwicklung erfolgreicher und zukunftsträchtiger Produktstrategien für die Tourismusbranche. Eine wichtige Rolle scheint dabei die zunehmende und für die Tourismusbranche immer bedeutsamere Gruppe älterer Touristen zu spielen, die aufgrund ihrer Anfälligkeit für hohe Temperaturen besonders stark ihre Reisegewohnheiten an die Folgen des Klimawandels anpassen werden.

    Die Kasseler Forscher arbeiten gemeinsam mit Wissenschaftlern des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) Essen, der Ruhr-Universität Bochum und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim an dem Forschungsprojekt. Eval-MAP wird im Rahmen des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert.

    Studie
    Claudia Schwirplies und Andreas Ziegler (2013), Are German Tourists Environmental Chameleons? A Micro-econometric Analysis of Adaptation to Climate Change, MAGKS Discussion Paper No. 34-2013, Universität Kassel

    Info
    Prof. Dr. Andreas Ziegler
    Universität Kassel
    FB 7 – Wirtschaftswissenschaften
    Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
    Tel.: 0561/804-3038
    E-Mail: andreas.ziegler@uni-kassel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).