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31.07.2013 10:33

KSFH-Forschungsergebnis: Die Sozialpolitisch integrierte Wirksamkeitsanalyse (SIWA)

Sibylle Thiede Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Stiftungsfachhochschule München

    Die SIWA – ein dialogorientiertes Analyseinstrument für die Wirksamkeit sozialpolitischer Maßnahmen

    München, 31. Juli 2013 – Wie wirkungsvoll sind sozialpolitische Maßnahmen? An welcher Stelle muss ggf. nachgesteuert werden? Welcher Gruppen, Organisationen, (Wohlfahrts-)Verbände oder Institutionen bedarf es in diesem Zusammenhang? Im Sinne des „Sozialstaats-TÜV“ (Deutsche Bischofskonferenz „Das Soziale neu denken“) veranlasste das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen – auf Anregung des Ausschusses für Soziales, Familie und Arbeit des Bayerischen Landtags – die Konzeptionierung einer Wirksamkeitsanalyse, die auf ein größtmögliches Spektrum an sozialpolitischen Maßnahmen anwendbar sein sollte. Den Auftrag erhielt ein Expertenteam der Katholischen Stiftungsfachhochschule München (KSFH), das sich unter der Projektleitung von Prof. Dr. Andreas Kirchner und über eine Projektlaufzeit von zwei Jahren intensiv mit der Fragstellung auseinandersetzte, wie sich ein Analyseinstrument entwickeln lässt, das von vornherein die Interessen aller relevanten Anspruchsgruppen in die Evaluationsphase einbezieht.

    An diesem Dienstag, 30. Juli 2013, wurde nun das Ergebnis, die Sozialpolitisch integrierte Wirksamkeitsanalyse (SIWA), vorgestellt. Anders als bei anderen Evaluationsmethoden, deren Kriterienkatalog oftmals von einer einzigen Interessensgruppe erstellt wird und die auf einer Erhebung durch Fragebögen oder qualitative Einzelinterviews basieren, ist die SIWA dialogorientiert angelegt. Die SIWA-Kriterien ergeben sich aus vorangehenden Workshops, bei denen verschiedenste Akteure und Anspruchsgruppen an einem Tisch sitzen und im Dialog das notwendige Kriterien-Paket für die Bewertung der jeweiligen Maßnahme festlegen. „Bei unserem Pilotprojekt in der Jugendsozialarbeit an Schulen waren wir selbst überrascht, wie unterschiedlich die Perspektiven sind, die im Gespräch aufeinandertreffen. An unseren Workshops beteiligten sich Lehrer, Schulleiter, Vertreter des Jugendamts und der Polizei, etc. – jede Vertreterin, jeder Vertreter mit einer eigenen Ansicht und einem eigenen Anspruch“, erklärt Prof. Dr. Kirchner, der Leiter des KSFH-Projektteams. Durch ihre Multiperspektivität ist die SIWA weder ein einseitiges Kontrollinstrument noch ein „Wissenschaftspapier, das sich für die Praxis nur schwer erschließt.“

    Der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Sozialausschussvorsitzende Herr Joachim Unterländer, der sich als Mitglied des Forum Soziales Bayern bereits seit mehreren Jahren für die Implementierung einer Wirksamkeitsanalyse in der bayerischen Sozialpolitik einsetzt und der an diesem Dienstag als Vertreter aus der Politik eingeladen war, hob hervor, dass es mit der SIWA gelungen sei, ein generalisiertes Rahmenkonzept zu entwickeln, das sich auf ganz unterschiedlichen sozialpolitischen Maßnahmen anwenden ließe. Prof. Dr. Egon Endres, Präsident der KSFH, verwies in diesem Zusammenhang auf die methodische Anschlussfähigkeit des Analyseinstruments.
    Das Konzept, das bisher im Rahmen zweier Pilotstudien auf seine praktische Anwendung überprüft wurde, soll nun in der kommenden Legislaturperiode in der bayerischen Sozialpolitik diskutiert werden. Joachim Unterländer verweist hier auf eine breitangelegte Anwendungs- und Umsetzungsdebatte im Rahmen des Forum Soziales Bayern: „Hier entstanden die ersten Ideen zur Entwicklung der SIWA, hier sollte die Diskussion um ihre inhaltliche Methodik und deren bayernweite Akzeptanz fortgesetzt werden. Auch vor dem Hintergrund, dass in diesem Forum alle wichtigen Wohlfahrtsverbände, kommunalen Spitzenvertreter, Mitglieder der Landtagsfraktionen sowie Vertreter des Sozialministeriums mitwirken.“ Der KSFH-Präsident wandte sich zum Abschluss der Präsentation mit dem Appell an die Politik, keine konterkarierende Maßnahmen bei der Einführung der SIWA zu ergreifen, sondern das Analyseverfahren, das auch einen Bottom-up-Ansatz zulässt, in seiner Mehrstufigkeit zu unterstützen.


    Das KSFH-Expertenteam:
    Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Kirchner
    Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Gerhard Kral, Prof. Dr. Dorit Sing, Prof. Dr. Egon Endres (beratend)


    Weitere Informationen:

    http://www.ksfh.de/node/1439


    Bilder

    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Politik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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