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Wissenschaft
Die Filmauftritte von Dinosauriern, Zauberwesen oder Trickfilmriesen waren früher eher kurz. Denn um aus dem Computer in den Kinosaal zu kommen, müssen sie auf analogen Film wechseln. Ein Laserfilmbelichter verhilft digitalen Figuren zu besserer Leinwandpräsenz.
Special Effects aus dem Computer sind in heutigen Filmproduktionen fast alltäglich. Allerdings bereiten digitale Bilder Probleme, wenn sie in hoher Qualität auf die Kinoleinwand projiziert werden sollen. Der Grund: Die meisten Projektoren arbeiten nach wie vor mit dem bewährten 35-mm-Film. Damit das Kinopublikum lebensechte Trolle oder Zauberer bestaunen kann, müssen die im Computer hergestellten Sequenzen Bild für Bild auf Filmstreifen gebannt werden. Einen digitalen Laserfilmbelichter entwickelten Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg in enger Kooperation mit der Firma ARRI. Der ARRILASER belichtet Computerbilder in bislang unübertroffener Qualität auf klassisches Filmmaterial aus. Für ihre entscheidenden Beiträge erhalten Manfred Knothe, Ulrich Klocke, Wolfgang Riedel und Helmut Wolf einen der diesjährigen Joseph-von-Fraunhofer-Preise.
"Wir wählten einen roten, einen grünen und einen blauen Festkörperlaser", erläutert Wolfgang Riedel. "Sie ermöglichen ein extrem stabiles und wartungsarmes System und besitzen eine höhere Lebensdauer als die in anderen Filmbelichtern eingesetzten Gaslaser. Mit Festkörperlasern erreichen wir nicht nur eine fünfmal kürzere Belichtungszeit, sondern auch höchste Bildqualität - selbst bei sehr feinkörnigem Filmmaterial." Auf Knopfdruck übertragen die Laserstrahlen die Bilddaten auf den Film - stets in der richtigen Intensität an der richtigen Stelle. Dafür wird der Laserstrahl durch ein System aus Linsen, Spiegeln, Modulatoren und einem schnell rotierenden Umlenkprisma geführt. Sensoren überprüfen ständig die Strahlparameter und Intensitäten der Laser, Aktuatoren korrigieren sie. Mit vier Millionen Bildpunkten pro Sekunde entstehen farblich brillante Bilder. Der Zeitgewinn ist enorm: Statt in sieben Wochen lässt sich ein neunzigminütiger Kinofilm mit dem ARRILASER in einer Woche belichten.
In nur zwei Jahren konnte sich der Kinofilmbelichter in der Filmindustrie durchsetzen: Etwa achtzig Stück hat ARRI inzwischen weltweit verkauft. Aber nicht nur das: Im März 2002 wurden seine Entwickler mit einem der wissenschaftlich-technischen Preise der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ausgezeichnet. Franz Kraus und Johannes Steurer von ARRI sowie Wolfgang Riedel vom IPM erhielten den Scientific and Engineering Award für diese hervorragende technische Leistung, die entscheidend zum Fortschritt der Filmindustrie beiträgt. Der Erfolg des ARRILASERs zeigt, wie fruchtbar eine intensive Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung sein kann.
Ansprechpartner:
Wolfgang J. Riedel
Telefon 07 61 / 88 57-3 30, Fax 07 61 / 88 57-2 24, wolfgang.riedel@ipm.fraunhofer.de
Joseph-von-Fraunhofer-Preis - Forschen für die Praxis
Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft alljährlich Preise für herausragende wissenschaftliche Leistungen ihrer Mitarbeiter, die anwendungsnahe Probleme lösen. Mehr als 200 Forscherinnen und Forscher haben diesen Preis inzwischen gewonnen. In diesem Jahr werden drei reguläre Preise mit jeweils 10 000 Euro vergeben; der Sonderpreis ist mit 20 000 Euro dotiert.
http://www.ipm.fraunhofer.de
http://www.fraunhofer.de/preisverleihung
Für einen schnellen und präzisen Filmbelichter werden seine Entwickler Riedel, Wolf, Klocke und Knot ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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