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06.08.2013 11:09

Forschung multimedial: Filme geben Einblick in Labore der Saar-Uni

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Europäische Union ist inzwischen einer der wichtigsten Drittmittelgeber der Saar-Uni. Mit über 3,5 Millionen Euro unterstützt sie derzeit zum Beispiel drei Forschungsprojekte aus dem EU-Interreg-Programm (INTERREG IV A Großregion). Die Wissenschaftler entwickeln dabei effiziente Speichermethoden für Solarstrom, Magnetismus-Anwendungen sowie neuartige Methoden in der Materialbearbeitung. Drei neue Projektfilme stellen nun diese Arbeiten in deutscher und französischer Sprache vor. Zudem zeigen sie, wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Großregion im Alltag aussieht.

    RFB-Solar: Redox Flow-Batterien als Solarenergie-Zwischenspeicher für die Elektromobilität

    Wenn es nach dem Willen der Bundesregierung geht, sollen bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, denn das Hauptproblem der Elektrofahrzeuge ist ihre geringe Reichweite. Daher arbeiten derzeit viele Wissenschaftler daran, effizientere Energie-Speicherformen zu entwickeln. Die Arbeitsgruppen um Professor Rolf Hempelmann, Universität des Saarlandes, und Professor Alain Walcarius, Universität von Lothringen, arbeiten bereits seit einiger Zeit, mit der Unterstützung der EU, auf dem Gebiet der Bioelektrochemie. Jetzt geht es darum, gemeinsam mit regionalen Unternehmen neue stationäre Zwischenspeicher für Elektromobile zu entwickeln. Die benötigte Energie stammt hierbei aus Solarzellen und soll in so genannten Redox-Flow-Batterien zwischengespeichert werden. Somit können die Lithium-Ionen-Batterien der Elektrofahrzeuge mit regenerativ erzeugtem Strom wiederaufgeladen werden. Die Europäische Union fördert die Kooperation der Universitäten für dieses Vorhaben für drei Jahre mit über 560.000 Euro. Ziel ist es, das RFB-Solar-Netzwerk zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter auszubauen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Unternehmen zu fördern und die Öffentlichkeit für Solarenergie und Elektromobilität zu sensibilisieren. Zudem sollen im Rahmen des Projekts deutsche und französische Schüler die Möglichkeit haben, im Schülerlabor NanoBioLab an der Saar-Uni Grundlagen aus der Elektrochemie kennenzulernen, um selbst kleine Batterien zu bauen und in Betrieb zu nehmen.

    GRMN: Neues Magnetismus-Netzwerk in der Großregion

    Der Magnetismus spielt für viele alltägliche Anwendungen eine wichtige Rolle, etwa in der Kommunikationstechnik, im Auto oder in Maschinen. Auch verschiedene medizinische Diagnoseverfahren und Therapien würden ohne Magnetismus nicht wirken. An den Universitäten in Nancy, Kaiserslautern und an der Saar-Uni beschäftigen sich gleich mehrere Arbeitsgruppen mit magnetischen Phänomenen. Ihre Ergebnisse sind international anerkannt, bisher gab es aber nur vereinzelt eine Zusammenarbeit. Ein weiteres durch das Interreg-Programm gefördertes Projekt soll hier Abhilfe schaffen und in der Großregion grenzüberschreitend ein Zentrum der angewandten Magnetismusforschung schaffen. Das „Greater Region Magnetism Network“ (GRMN) will die verschiedenen Aktivitäten bündeln, Synergien nutzen und einen engen Austausch auch in der Lehre initiieren. Außerdem sollen verstärkt Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die umliegende Industrie gelangen.
    So fließen wissenschaftlichen Erkenntnisse beispielsweise in die Entwicklung modernster Magnetfeldsensoren, die unter anderem für Parkleitsysteme eingesetzt werden.
    Das Konsortium verfügt über ein Budget von knapp 1,8 Millionen Euro. Die Hälfte davon wird im Rahmen des Interreg-Programms von der Europäischen Union finanziert, die andere Hälfte davon bringen die Universitäten selbst auf. Das Projekt ist eingebunden in den Hochschulverbund „Universität der Großregion“, der grenzüberschreitend verschiedene Universitäten in Forschung und Lehre vernetzt. Professor Uwe Hartmann, Vizepräsident für Europa und Internationales an der Saar-Uni, leitet GRMN.

    Initiative PRECISE: Mit Elektrizität Bauteile auf den Tausendstel Millimeter genau formen

    Technischer Fortschritt hängt wesentlich davon ab, wie genau einzelne Teile hergestellt werden können und welche Materialien und Werkstoffe dafür verwendet werden können. Die Härte und Festigkeit eines Materials stehen häufig im Widerspruch mit der Fähigkeit, es zu bearbeiten. Eine Möglichkeit, komplex geformte präzise Bauteile aus so genannten hochharten Materialien herzustellen, bietet die moderne Technologie des präzisen elektrochemischen Abtragens. Bei diesem Verfahren nutzt man den elektrischen Strom zwischen einem Werkzeug (Kathode) und dem zu bearbeitenden Werkstück (Anode) mit einem flüssigen Elektrolyten, um zielgenau Material abzutragen und dadurch glatte Oberflächen und genaue Formen zu erzeugen. Mit dieser Methode lässt sich ein Material bis auf einen Tausendstel Millimeter genau bearbeiten. So lassen sich beispielsweise Motorenteile, Teile von Flugzeugtriebwerken und medizinische Implantate wirtschaftlich herstellen, aber auch Klingen in den Scherköpfen von Elektrorasierern.
    In der Initiative PRECISE arbeiten unter Federführung der Universität des Saarlandes (Professor Dirk Bähre) weitere Forschungsinstitute, Maschinenhersteller, Technologie-Entwickler und Anwender des Verfahrens aus der Region zusammen, um das Verfahren zu verbessern und Märkte zu gewinnen. Das Projekt wird mit 1,3 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln gefördert.

    In den vergangenen Monaten hat ein professionelles Kamerateam die Wissenschaftler bei der täglichen Arbeit beobachtet. Mit den dabei entstandenen Projektfilmen soll auch die breite Öffentlichkeit über Ziele und Fortschritte der jeweiligen Kooperationsprojekte informiert werden. Die Filme gibt es jeweils in deutscher und französischer Sprache unter:
    http://rfb-solar.eu/charge/film/ (RFB-Solar)
    http://greater-magnetism.eu/film/ (GRMN)
    http://initiative-precise.eu/film/ (Initiative PRECISE)

    Hintergrund:
    In Saarbrücken werden die Forscher von der EURICE GmbH unterstützt, die viele der europäischen Forschungsprojekte an der Saar-Uni betreut. Die Projektfilme hat EURICE in Zusammenarbeit mit den Produktionsfirmen Mediengruppe mfg und VJS Agentur für Film produziert.

    Fragen beantwortet:
    Regina Schwald
    Communication Manager
    EURICE – European Research and Project Office GmbH
    E-Mail: r.schwald(at)eurice.eu
    Tel.: +49 681 9592-3351
    www.eurice.eu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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