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25.10.2002 12:18

Betriebsblinde sehend machen

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Frank E.P. Dievernich will mit seinem Buch "Das Ende der Betriebsblindheit?" Teams für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen stark machen

    Paul Watzlawick gibt in seinem Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" ein Beispiel für strukturelle Blindheit: Ein Polizist sieht einen Betrunkenen unter einer Straßenlaterne etwas suchen. Was er denn verloren habe, fragt dieser. Meinen Schlüssel, lallt jener. Sie suchen gemeinsam ? auch ohne Erfolg. Nach einer Weile fragt der Polizist, ob er denn seinen Schlüssel wirklich hier verloren habe. Nein, antwortet dieser. Dort drüben, aber da ist es viel zu dunkel.

    Auch Unternehmen haben wegen falscher Suchstrategien oder tradierter Beobachtungsroutinen oft das Problem, dass sie ihre Märkte an der falschen Stelle suchen oder nicht richtig mit ihrer Umwelt (Kunden etc.) kommunizieren. Weil solche selbst konstruierten Routinen in der Regel unhinterfragt bleiben, erkennen Unternehmen/Organisationen häufig nicht mehr, dass ihre Wahrnehmung nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt: Sie kommunizieren mit Hingabe ? und wundern sich, warum der Umsatz nicht steigt.

    "Das Ende der Betriebsblindheit?" Mit dieser Frage betitelt der ehemalige Managementforscher der Universität Witten/Herdecke sein neues Buch. Dievernich analysiert, dass es zunächst zur Natur jedes Betriebes gehört, Routinen und (Beobachtungs-) Strukturen zu entwickeln, um vornehmlich die eigene Anschlussfähigkeit an sich selbst verläßlich gestalten zu können. Wie aber kann ebenfalls gesichert werden, weiterhin Neues beobachten zu können?

    Einen möglichen Ausweg aus dieser Paradoxie sieht Dievernich in der spielerischen Kraft des Teams. Das Team erfüllt eine Doppelfunktion: interner Treibsatz für Innovation, weil sich in ihm unterschiedliche Talente und Gemüter versammeln, die durch ihre individuellen Wahrnehmungen die kommunikativen Routinen der Organisation stören. So gesehen wird das Team zum intern-externen Barometer für Stimmungsschwankungen und zum sensiblen Beobachtungsinstrument für Veränderungen.

    Frank E.P. Dievernich: Das Ende der Betriebsblindheit? München, Mering
    2002 (Hampp-Verlag), ISBN 3-87988-696-2, 29,80 Euro,
    Kontakt: 0172/2643376, e-mail: Frank.Dievernich@bahn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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