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28.10.2002 16:59

Geimpfte Schweine für gesundes Fleisch

Dipl.-Biol./Journalist Manfred Braun Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    BioProfil fördert Entwicklung von Tier-Impfstoffen.

    Lebensmittelskandale schrecken regelmäßig Verbraucher und Politiker auf. Ob BSE oder Antibiotika im Fleisch - die Fälle zeigen, dass die Landwirtschaft neue Produktionsverfahren braucht, um mehr Sicherheit für die Konsumenten zu gewährleisten. Deshalb fördert das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" jetzt mit insgesamt 505.000 Euro ein Vorhaben der Tierärztlichen Hochschule Hannover, in dem neue Impfstoffe für die Schweinemast entwickelt werden. Mit diesen so genannten Lebend-Negativmarker-Impfstoffen lässt sich nach der Schlachtung nachweisen, dass die Tiere tatsächlich geimpft waren und vollständig frei von den Krankheitserregern sind. Dies ist bisher nicht möglich.

    Bei dem Impfserum handelt es sich um lebende, stark abgeschwächte Krankheitserreger, die keine Infektion mehr hervorrufen können. Stattdessen schützen sie behandelte Schweine beispielsweise gegen Erkrankungen der Lunge oder des Magen-Darm-Trakts, indem sie die Bildung körpereigener Abwehrstoffe anregen. Der Unterschied zu herkömmlichen Verfahren: Den Erregern fehlt eine genau definierte, natürliche Gensequenz. Die Impfung bewirkt bei den Tieren dadurch auf molekularer Ebene eine geringfügige Veränderung der Abwehrstoffe. So lassen sich geimpfte Tiere von kranken unterscheiden.

    Bisherige Impfungen schützen die Tiere zwar auch. Diese bilden nach der Impfung jedoch Abwehrstoffe, die identisch sind mit den Molekülen, die bei einer tatsächlichen Erkrankung die Bakterien bekämpfen. Damit ist es nicht möglich, nachweislich infektionsfreie Tierbestände aufzubauen. Mit Lebend-Negativmarker-Impfstoffen gelingt der Nachweis wegen der geringfügigen Veränderung der Abwehrstoffe jedoch leicht. Die positive Auswirkung für den Verbraucher: In Zukunft könnten in der Landwirtschaft weniger Antibiotika eingesetzt werden. Denn derzeit lässt sich nur mit diesen Medikamenten sicherstellen, dass die Tiere garantiert von den Bakterien verschont bleiben.

    Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse"

    Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" ist eine Initiative von Forschungseinrichtungen und Biotechnologie-Unternehmen der Region Braunschweig, Göttingen, Hannover. Die Partner entwickeln biotechnologische Innovationen für den Markt. Das Konzept wurde im vergangenen Jahr einer von drei Siegern im bundesweiten BioProfile-Wettbewerb. Insgesamt 15 Millionen Euro stehen für die Projektförderung bis zum Jahr 2006 zur Verfügung. Abgabeschluss für die nächste Antragsrunde ist der 15. Januar 2003.

    Ihr Ansprechpartner ist:
    Dipl.-Biol./Dipl.-Journ. Hannes Schlender
    Forum Funktionelle Genomanalyse e.V.
    Mascheroder Weg 1b
    38124 Braunschweig
    Tel. 0531/6181-738
    Fax 0531/6181-923
    has@gbf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.forum-genomanalyse.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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