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Wissenschaft
Köln, 22. August 2013 – 1973 fiel der Startschuss für die ZB MED. Jetzt – 40 Jahre später – hat sich die zentrale Fachbibliothek für das Fächerspektrum Medizin, Gesundheit, Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften zu einer zentralen Infrastruktureinrichtung für den Wissenschaftsstandort Deutschland entwickelt. Ihr 40-jähriges Bestehen feierte die ZB MED am 22. August 2013 an ihrem Standort Köln mit einem Festakt, an dem auch Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF), teilnahm.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, die ZB MED als bundesweit einzigartige wissenschaftliche Infrastruktureinrichtung der Leibniz-Familie zu stärken“, sagte Schulze in ihrem Grußwort zum 40-jährigen Bestehen der Bibliothek. „Die Voraussetzungen stimmen – davon bin ich überzeugt“, so Schulze weiter. „Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat der ZB MED gerade bescheinigt, dass sie eine unverzichtbare Dienstleistungsfunktion für die bibliothekarische Versorgung nahezu aller deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wahrnimmt.“
Es war der ZB MED eine Ehre, außer der Wissenschaftsministerin von NRW auch Frau Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach vom Bundesministerium für Gesundheit zu ihrem Festakt begrüßen zu dürfen. Frau Flach lobte die ZB MED: „Mit ihrem umfangreichen Bestand von 1,6 Millionen Büchern und Zeitschriftenbänden und den 27.500 Zeitschriften hat sich die ZB MED im Verlauf ihrer 40-jährigen Geschichte zu einer "Schatzkammer des Wissens" entwickelt.“ Sie ist besonders stolz darauf, dass sich der Bund mit 30 % an der Finanzierung der ZB MED beteiligt; allein für 2013 mit rund 3,5 Mio. €.
Professor Dr. Karl Ulrich Mayer, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, gratulierte der ZB MED ebenfalls zum 40-jährigen Bestehen: „Die ZB MED ist als zentrale Bibliotheks-Infrastruktur für die deutsche und internationale Wissenschaft von unermesslicher Bedeutung.“ Darüber hinaus lobte Mayer das Engagement der ZB MED für das Thema Open Access, also den freien Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur im Internet. „Wir als Leibniz-Gemeinschaft sind stolz und froh, dass wir diese wichtige Einrichtung in unseren Reihen haben“, so Mayer weiter. Professor Dr. Gereon Fink, Prorektor der Universität zu Köln, würdigte die enge Zusammenarbeit zwischen der ZB MED und der Universität Köln. „Die Vorläufereinrichtung der ZB MED wurde in Köln im Jahr 1908 als „Bibliothek der Akademie für praktische Medizin“ gegründet, mit Wiedergründung der Universität zu Köln 1919 wurde diese Bibliothek dann als eigene Abteilung in die neue Universitätsbibliothek aufgenommen“, sagte Fink. „Auch weil der Bibliotheksbestand den zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden hatte, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Bibliothek deutschlandweit mit der Zuständigkeit für Medizin betraut. Die ZB MED fungiert auch seit ihrer Ausgründung 1973 zur ZB MED weiter als Abteilungsbibliothek Medizin der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln“, erläuterte Fink weiter.
Zusammen mit dem 40-jährigen Bestehen feierte die ZB MED am 22. August 2013 auch den zehnten Geburtstag des Open-Access-Portals German Medical Science (gms). Die ZB MED betreibt das Portal gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Anlässlich dieses Jubiläums wurde ein Preis ausgerufen: der GMS Best Paper Award für wegweisende, überdurchschnittliche Publikationen im Journal „GMS German Medical Science – An Interdisciplinary Journal“. Der Preisträger wird vom Editorial Board von gms gemeinsam mit dem Präsidium der AWMF ausgewählt. Dazu werden die Relevanz und die wissenschaftliche Qualität der Beiträge vergleichend bewertet. Zum Auftakt des neuen Awards wurden die Artikel der letzten zehn Jahre gesichtet. Letztlich durchsetzen konnte sich Professor Dr. Jan-Olaf Gebbers, Emeritus des Kantonsspital Luzern für seinen Artikel „Atherosklerose, Cholesterin, Ernährung und Statine – eine kritische Übersicht“, der im Jahr 2007 erschienen ist. Professor Dr. Hans Reinauer, Ehrenpräsident der AWMF, überreichte den in diesem Jahr mit 1.000 Euro dotierten Preis an Gebbers.
Im Rahmen des Festakts fand ein Minisymposium mit dem Titel „Science 2.0 als Paradigma für die Zukunft“ statt. Unter Science 2.0 versteht man Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung, bei denen neue Webtechnologien zum Einsatz kommen. Der Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0 setzt sich mit der Frage auseinander, wie diese neuen Arbeitsmethoden die Wissenschaft verändern. Der Forschungsverbund steht unter der Federführung von Professor Dr. Klaus Tochtermann, der seine Teilnahme am Symposium leider krankheitsbedingt absagen musste. Professor Dr. Martin Hofmann-Apitius, Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI und Dr. Bernd Pulverer, Chief Editor vom EMBO Journal präsentierten auf dem Symposium ihre Forschungen zum Thema Science 2.0.
„Mit dem Symposium schlagen wir die Brücke von der Vergangenheit der ZB MED in den letzten 40 Jahren zur Zukunft, die von Themen wie Science 2.0 oder Open Access beherrscht werden wird“, stellte Ulrich Korwitz, Direktor der ZB MED, zum Abschluss der Jubiläumsfeier fest.
Hintergrund-Information: die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED)
Die ZB MED ist eine unabhängige und überparteiliche, öffentliche Einrichtung. Sie wird als Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. In den 40 Jahren ihres Bestehens hat sie sich zur weltweit größten Fachbibliothek für die Fächerkombination Medizin, Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Agrar entwickelt. Neben der klassischen Literaturversorgung engagiert sich die ZB MED in verschiedenen Projekten zur Entwicklung, Erschließung, Vermittlung und Publikation elektronischer Literatur, Primärdaten und Forschungsergebnissen. Zu den Projekten der ZB MED gehören unter anderem die semantikbasierten Suchportale MEDPILOT und GREENPILOT. Darüber hinaus engagiert sich die zentrale Fachbibliothek mit den Standorten Köln und Bonn für einen freien Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur (Open Access) – unter anderem über ihr Portal German Medical Science (gms). Die ZB MED ist eine wissenschaftliche Informationsinfrastruktureinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und ein unverzichtbarer Teil des Wissenschaftsstandorts Deutschland.
Ulrich Korwitz, Direktor der ZB MED, begrüßt die Besucher zur Jubiläumsfeier und zum Minisymposium.
© ZB MED / Michael Wodak
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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