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Wissenschaft
Ausstellungseröffnung im Rahmen des Projekts "Kunstgeschichte und Zeitgenössische Kunst" mit Pressekonferenz am 2. November 2002 um 15 Uhr - Matineelesung der Künstlerin am 3. November 2002 um 11 Uhr
Die diesjährige Ausstellung im Rahmen des Projekts "Kunstgeschichte und Zeitgenössische Kunst", die unter dem Titel "Überschreibungen u.a." Werke von Erica Pedretti, der Schweizer Objektkünstlerin, Malerin und Schriftstellerin, in der Kunsthalle Gießen (Kongresshalle, Berliner Platz 2, Gießen) präsentiert, wird am Samstag, den 2. November 2002 eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar 2003 zu sehen. Die Vernissage beginnt um 17 Uhr mit einer Einführung von Viola Hidebrand-Schat. Die Künstlerin wird anwesend sein. Anlässlich der Ausstellungseröffnung lädt die Arbeitsgruppe des Projekts "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" (Leitung: Prof. Dr. Marcel Baumgartner) zu einer Pressekonferenz am Samstag, den 2. November um 15 Uhr, in die Kunsthalle Gießen (Kongresshalle, Berliner Platz 2) ein. Die Ausstellung in der Kunsthalle Gießen zeigt neben einem Objekt "Flügel" mehrere Originale aus dem Werk "Signatur 35: Von Hinrichtungen und Heiligen" (2000), Exponate aus der Serie "Mein Sternberg" (2001) und die neueste Arbeit der Künstlerin mit überschriebenen Zeitungsseiten der "ZEIT". Eine Matineelesung mit Erica Pedretti, Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin des Jahres 1984, findet am Sonntag, den 3. November 2002, um 11 Uhr, wiederum in der Kunsthalle Gießen (Berliner Platz 2) mit einer Einführung von Dr. Rolf Haaser statt.
Erica Pedretti wurde 1930 im nordmährischen Sternberk (Tschechien) geboren. Die ersten fünfzehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie hauptsächlich in ZábYeh (Hohenstadt), aber auch in Sternberk, Berlin und Freundenthal. Im Dezember 1945 kam sie mit einem Rotkreuztransport zu Verwandten in die Schweiz (die Großmutter von Erica Pedretti war Schweizerin). In Zürich besuchte sie von 1946 bis 1950 die Kunstgewerbeschule. 1950 musste sie die Schweiz verlassen. Es folgte die Emigration in die USA. Zwei Jahre verbrachte Erica Pedretti in New York, wo sie als Gold- und Silberschmiedin arbeitete, bevor sie 1952 in die Schweiz zurückkehrte. Nach ihrer Rückkehr heiratete sie den Künstler Gian Pedretti und lebte in Celerina im Engadin. Hier unterhält das Künstlerpaar bis heute ein zweites Atelier. Erica Pedretti lebt in La Neuveville am Bieler See, wo sie als Schriftstellerin und bildende Künstlerin arbeitet.
Seit 1970, als das erste Buch von Erica Pedretti "Harmloses, bitte" im Suhrkamp Verlag veröffentlicht wurde, zählt Erica Pedretti zu den hervorragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Schweizer Literatur. Sie wurde mit vielen bedeutenden Literaturpreisen, darunter 1984 mit dem Ingeborg-Bachman-Preis, ausgezeichnet. Erica Pedretti ist seit 1988 korrespondierendes Mitglied der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Zahlreiche Auslandsaufenthalte führten sie u.a. 1971 nach London und 1988 nach Rom als Gast an den Istituto Svizzero; 1989 war sie als "Writer in Residence" an der Washington University in St. Louis, und 1994 hatte sie den "Swiss Chair" an der City University in New York inne.
"Erica Pedretti gehört zu den Autoren, deren schöpferische Arbeit aus der Kraft der Erinnerung wesentliche, ja vielleicht die entscheidenden Impulse gewinnt; ihr Werk steht, so gesehen in der Nachfolge der Proust'schen 'Recherche du temps perdu', als eine besonders eigenwillige und authentische Variation." (Elsbeth Pulver) Erinnerung, als zentrales Thema ihres Schreibens, oszilliert mit dem bildnerischen Werk Erica Pedrettis. Die Ausstellung versucht, dem Verhältnis von Wort und Bild im Werk von Erica Pedretti näher zu kommen, und geht damit der Frage nach den Medien der Erinnerung und der Wirklichkeitsaneignung nach.
Erica Pedretti ist ebenfalls als bildende Künstlerin erfolgreich tätig. Ihre Werke werden seit 1976 regelmäßig der Öffentlichkeit in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Ihre großflächigen flügelartigen Objekte zählen u.a. zu den Sammlungen der Kunstmuseen in Bern und Chur. Zu den Installationen der Künstlerin im öffentlichen Raum gehört ein 7,50 Meter großer Flügel am Flughafen Zürich. In den letzten Jahren sind mehrere Serien von Palimpsesten, Bild- und Wortkompositionen auf leicht übertünchten Zeitungsseiten, entstanden. Die Überarbeitungen der Basler Zeitung durch Erica Pedretti erschienen 2001 in Buchform unter dem Titel "Heute. Ein Tagebuch" und wurden im Winter 2001/2002 im Literaturhaus Frankfurt am Main zum ersten Mal ausgestellt.
Seit 1996 stellt das Projekt "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" des kunstgeschichtlichen Seminars der Justus-Liebig-Universität Gießen regelmäßig im Rahmen einer Ausstellungsreihe Arbeiten namhafter Künstlerinnen und Künstler einer breiten Öffentlichkeit vor - diesmal in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich "Erinnerungskultur" (SFB 434, Sprecher: Prof. Dr. Günter Oesterle) der Universität Gießen. Das Projekt "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" hat bis jetzt folgende Ausstellungen durchgeführt: Josef Felix Müller (1996), Adrian Schiess (1997), Christine und Irene Hohenbüchler (1998), Felix Droese (1999), Leopold Schropp (2000), Marko Lehanka (2001).
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Montag bis Samstag 10-13 und 15-18 Uhr.
Donnerstag 10-18 Uhr, Sonn- und Feiertage 10-13 Uhr.
Vom 24. bis 26. Dezember 2002 und vom 30. Dezember 2002 bis 1. Januar 2003 ist die Ausstellung geschlossen.
Kontakt:
Projekt "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" und
Sonderforschungsbereich "Erinnerungskulturen"
Anna Ananieva 0641/75102
anna.ananieva@germanistik.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/~g91058
http://www.erica-pedretti.de
Ausstellung und Lesung mit Erica Pedretti in Gießen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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