idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Anoctamin 6 (Ano6) ist essentiell am programmierten Zelltod (Apoptose) beteiligt, das konnten Forscher der Universität Regensburg bereits nachweisen. Sicher ist auch, dass eine verminderte Aktivität von Ano6 die Apoptose hemmt. Und dass Ano6 in Darmepithelzellen (Enterozyten) an der Darmoberfläche vorkommt, während Enterozyten an der Basis der Darmkrypten kein Ano6 besitzen. Mit einer Ano6-defizienten Maus wird jetzt erforscht, in welchen Darmabschnitten Ano6 entsteht und ob der Verlust von Ano6 zu übermäßigem Wachstum und tumorartigen Veränderungen des Epithels führt. Dieses Projekt untersucht erstmalig die Rolle von Ano6 für die Zellerneuerung des intestinalen Epithels.
Die Rolle von Anoctaminen am Darm war bislang unbekannt. Das Darmepithel unterliegt einer ständigen Erneuerung. Nach nur 3 – 5 Tagen werden gealterte Zellen an der Darmoberfläche durch den programmierten Zelltod entfernt. Die abgestorbenen Zellen werden abgestoßen oder von Makrophagen beseitigt. Hierbei spielt ein Fress- oder „eat-me“ Signal (Exposition von Phosphatidylserinen) auf der Zelloberfläche der apoptotischen Zellen eine entscheidende Rolle. Makrophagen erkennen dieses Signal und beseitigen die Zelle durch Phagozytose „Auffressen“. In Lymphozyten ist Ano6 für die Apoptose und für die Exposition von Phosphatidylserin an der äußeren Zellmembran notwendig.
„Wir wollen herausfinden, welche Rolle Ano6 für die Apoptose von Enterozyten spielt“, so Professor Dr. Rainer Schreiber zum Projektziel. „Erste Untersuchungen zeigten, dass Ano6 hauptsächlich im Oberflächenepithel und nicht in den sich teilenden Zellen der Kryptbasis zu finden ist.“ Das Team um Prof. Dr. Rainer Schreiber nimmt an, dass Ano6 sowohl wichtig für das Absterben der Enterozyten als auch für die Entstehung des Fresssignals auf der Oberfläche der gealterten Enterozyten ist. Fehlt Ano6, so werden möglicherweise gealterte Enterozyten nicht apoptotisch und auch nicht von Makrophagen erkannt und könnten somit entarten.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit rund 48.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt über 190 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Kontakt (Projektleitung):
Prof. Dr. Rainer Schreiber, Universität Regensburg, Institut für Physiologie
Telefon: 49 (0)941 943-2935; E-Mail: Rainer.Schreiber@vkl.uni-regensburg.de
Weitere Informationen zur Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
Ano6 induziert den programmierten Zelltod (Apoptose) und stellt ein Fress- oder „eat-me“ Signal an d ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).