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Wissenschaft
Deutscher Erdbebeneinsatz in der Tuerkei
Task Force Erdbeben: wissenschaftliche Hilfe
GFZ Potsdam - Nach dem schweren Erdbeben vom 27. Juni. in der
Sued-Tuerkei macht sich am heutigen Dienstag (30. 06.)eine Gruppe von
Experten des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) und der
Bauhaus-Universitaet Weimar auf den Weg in das Katastrophengebiet in der
Naehe der Millionenstadt Adana. Diese "Task Force Erdbeben" besteht aus
einem Wissenschaftler des GFZ und zwei Bauingenieuren der
Bauhaus-Universitaet Weimar. Waehrend der GFZ-Wissenschaftler Heiko
Woith als Leiter des Einsatzes sich mit Untersuchungen von
Grundwasserveraenderungen befassen wird, analysieren die Wissenschaftler
aus Weimar, Mathias Raschke und Frank Wuttke, die Nachbeben,
insbesondere die staerkeren Stoesse. Hinzu kommen gemeinsame Analysen
der Aufzeichnungen des dichten tuerkischen Erdbeben-Messnetzes durch
Potsdamer und tuerkischen Seismologen. Aus diesen Informationen lassen
sich Schadensursachen und Massnahmen zur Verminderung von Schaeden bei
zukuenftigen Beben ableiten. Das Beben vom Mittwoch vergangener Woche
mit einer Magnitude von 6,3 hat bisher mindestens 117 Todesopfer
gefordert.
Prof. Jochen Zschau, Direktor des Aufgabenbereiches "Physik des
Erdkoerpers und Desasterforschung" am GFZ und Leiter der Task Force
Gruppe erlaeuterte, dass dieser Task Force-Einsatz mit dem
Generaldirektoriat fuer Katastrophenangelegenheiten in der Tuerkei
(AFET) abgestimmt ist, mit dem das GFZ ein entsprechendes Abkommen hat.
Zusammen mit den Botschaften beider Laender sowie mit dem AFET wurde der
Einsatz unbuerokratisch und schnell vorbereitet.
Die Task Force Erdbeben stellt einen deutschen Beitrag zur
"Internationalen Dekade fuer Katastrophenvorbeugung" (International
Decade for Natural Disaster Reduction IDNDR) der UNO dar und untersucht
die bei und nach Katastrophenbeben ablaufenden geophysikalischen
Prozesse. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Untersuchung angewandter
Fragestellungen dar. Es wird versucht, die gesamte Wirkungskette vom
Bruchprozess im Bebenherd ueber die Wellenausbreitung bis zur
Schadensentstehung zu verstehen. Dadurch wird es moeglich, Vorschlaege
abzuleiten, wie durch Vorsorgemassnahmen die Zahl der Opfer und das
Ausmass der Schaeden bei zukuenftigen Beben verringert werden koennen.
Ausserdem kann durch die Schadensanalyse und die seismologische
UEberwachung des betroffenen Gebietes effektive Soforthilfe im
Katastrophenfall geleistet werden.
Die Deutsche Task Force Erdbeben hat ihren Sitz am GFZ Potsdam. Sie
kooperiert mit verschiedensten Einrichtungen aus Wissenschaft,
Wirtschaft und humanitaeren Organisationen. Die Finanzierung erfolgt
weitgehend ueber das Bundesforschungsministerium BMBF. Hauptsponsor aus
der Wirtschaft ist die Hannover Rueck.
Das Deutsche IDNDR-Komitee steht unter Vorsitz des frueheren Bremer
Buergermeisters Hans Koschnik und koordiniert von deutscher Seite die
Aufgaben dieser UN-Initiative zur Verminderung der Auswirkungen von
Naturkatastrophen.
GeoForschungsZentrum Potsdam
Oeffentlichkeitsarbeit
Telegrafenberg
14473 Potsdam
Tel. 0331 - 288 1040
Fax 0331 - 288 1044
email: ossing@gfz-potsdam.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft, fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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