idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.07.1998 00:00

Ernst Haeckels "Kunstformen der Natur" in einer Neuedition präsentiert

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Naturforscher und Künstler vereint

    Jena (02.07.98) Ernst Haeckel (1834-1919) war nicht nur in seiner Zeit ein umstrittener deutschen Naturforscher. Er trat vehement für die Evolutionstheorie von Charles Darwin ein, der verkündet hatte, daß nur der Beste überlebt. Weniger bekannt, aber allseits anerkannt ist Haeckels künstlerisches Werk. Wobei er - trotz seiner hohen künstlerischen Fertigkeiten - aber nicht sich, sondern die Natur als Künstlerin betrachtete. Mit großer Sorgfalt illustrierte der Jenaer Professor für Zoologie, was er in der Natur vorfand: Radiolarien (Einzeller), Pflanzen, Wirbeltiere und Medusen (Quallen).

    Eine Qualle ziert auch das Titelbild einer Neuedition von Ernst Haeckels "Kunstformen der Natur". Das Buch haben heute (2. Juli) Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, Direktor des Ernst-Haeckel-Hauses der Jenaer Universität, und der weltberühmte Verhaltensforscher Prof. em. Dr. Irenäus Eibl-Eibesfeldt in Jena vorgestellt.

    Das Buch - besser die Bücher, denn neben der 198 DM teuren aufwendigen Reproduktion erschien parallel eine broschierte Ausgabe für 39,80 DM - illustriert auf 100 Tafeln den märchenhaften Formenreichtum der Natur, wie ihn Haeckel gemalt und beschrieben hat. Die Qualität des im Prestel-Verlag erschienen Werks kommt der Qualität des Originals, das von 1899 bis 1904 in einer Heftfolge mit jeweils zehn Zeichnungen veröffentlicht worden ist, sehr nah, unterstrich Prof. Breidbach, der die Originale in seinem Institut hütet.

    Die Qualitäten des Buchs sieht Breidbach zunächst in der Ästhetik: "Es ist schön". Und damit wirkten Haeckels schematisierte und künstlerisch angeordnete Zeichnungen in die Wissenschaft wie in die Kunst hinein. Haeckels Radiolaren-Zeichnungen bildeten etwa das Vorbild für entsprechend gestaltete Lampen im Jugendstil. Außerdem visualisiert der Band ein Prinzip von Haeckel: Sehen ist Erkennen - als wissenschaftliche Grundlage umstritten, in seiner Breitenwirkung sicherlich überzeugend. So wie Haeckels wissenschaftliche Arbeiten einen Gedanken illustrieren, so führen Haeckels Zeichnungen zugleich in die Wissenschaft. Sie regen an und verführen zum Nachahmen, unterstrich Breidbach "eine fast nicht zu überschätzende Wirkung". Der Direktor des Haeckel-Hauses bewertet im Haeckelschen Denkens diesen Aspekt der Darstellung der Naturgestalt als zentral. Das aufwendig gestaltete Buch ermöglicht jedem, diesen Ansatz erneut nachzuvollziehen.

    Weitere Zeichnungen von Ernst Haeckel sind in seinem Jenaer Wohnhaus, das heute das Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik der Uni beherbergt und als Museum für interessierte Besucher seine Pforten öffnet. Bis zum 2. November werden hier auch die Originale zu Haeckels Werk "Kunstformen der Natur" in einer Sonderausstellung präsentiert.

    Ernst Haeckel: Kunstformen der Natur. Mit Beiträgen von Olaf Breidbach und Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Prestel-Verlag München 1998.
    - 280 Seiten mit 100 farbigen Tafeln, Subskriptionspreis: DM 198, ab 1999 DM 248.
    - Broschur: 144 Seiten mit 100 Farbtafeln: DM 39,80.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach
    Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik - Ernst Haeckel-Haus
    Berggasse 7
    07743 Jena
    Tel: 03641/949500
    Fax: 03641/949502

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).