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17.10.2013 10:43

DGVS: Schluckstörungen, Sodbrennen, Übelkeit – Im Alter Funktionen des Verdauungstraktes prüfen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin – Bis zu 60 Prozent aller Altenheimbewohner leiden unter Schluckstörungen. Auch andere Funktionen des Verdauungstraktes sind im Alter beeinträchtigt. Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) rät Ärzten daher, bei Senioren sorgfältig zu prüfen, ob Speiseröhre, Magen und Darm richtig funktionieren. Unbehandelt könnten Schluckstörungen und andere Probleme beim Essen und der Verdauung zu Mangelernährung, Untergewicht und letztlich sogar zu einem vorzeitigen Tod führen, mahnt die Fachgesellschaft.

    „Durch verschiedene Funktionsuntersuchungen sollten Ärzte gerade bei alten Menschen konsequent nach Ursachen für Beschwerden suchen, um Mangelernährung und somit eine Verschlechterung des Allgemeinzustands zu verhindern“, fordert DGVS-Experte Professor Dr. med. Thomas Frieling, Direktor der Medizinischen Klinik II am HELIOS Klinikum Krefeld. Denn wie alle Regionen des menschlichen Körpers altert auch der Magen-Darm-Trakt: „Vor allem das feine Netz aus Nervenzellen, die die Beweglichkeit von Speiseröhre, Magen und Darm steuern, ist anfällig für Altersveränderungen“, erläutert Frieling. Hinzu komme, dass viele Erkrankungen im Alter den Darm angreifen.

    Zu den häufigsten Altersbeschwerden gehören Schluckstörungen. „Neben der eigentlichen Alterung der Speiseröhre können auch eine verminderte Speichelbildung, schlechte Zähne oder Schleimhautentzündungen den Schluckakt für ältere Menschen zur Qual machen“, erläutert Frieling. Schluckstörungen treten auch bei neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder infolge eines Schlaganfalls auf. Zur Gefahr werden sie, wenn Betroffene sich verschlucken und der Speisebrei versehentlich in die Luftröhre gelangt: Dies kann eine lebensbedrohliche Lungenentzündung verursachen.

    Auch Magen und Dünndarm arbeiten oftmals nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. „Der Magen kann weniger Nahrung aufnehmen und die Entleerung ist verzögert“, sagt Frieling. Ältere Menschen sind deshalb schneller satt, und sie leiden häufig unter Sodbrennen. Dies schädigt die Schleimhaut in der Speiseröhre. Zudem haben viele Senioren nach langjähriger Besiedlung mit dem Magenkeim Helicobacter pylori eine chronische Schleimhautentzündung und leiden häufig unter Übelkeit und Erbrechen.

    Auch Medikamente, wie zum Beispiel Magensäureblocker, beeinträchtigen mitunter die Verdauungsfunktionen. „Die Magensäure fördert die Verdauung und tötet Keime ab“, erklärt der Experte. Wird die Magensäure durch Medikamente reduziert, kann es zu einer Fehlbesiedlung des Dünndarms mit Blähungen, Bauchkrämpfen und Durchfall kommen – was die Aufnahme von Nährstoffen über den Darm behindert.

    Für die Funktionsuntersuchung stehen den Ärzten verschiedene diagnostische Methoden zur Verfügung. Auch bei hochbetagten Patienten seien Magenspiegelungen, Ultraschalluntersuchungen und Atemtests problemlos durchführbar, betont die DGVS.

    Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

    Literatur:
    Oberer Gastrointestinaltrakt und Alter
    Frieling, T., Aktuelle Ernährungsmedizin 2012; 37: 228–231, Georg Thieme Verlag, Stuttgart

    Kontakt für Journalisten:
    DGVS Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Irina Lorenz-Meyer
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Berliner Büro im Langenbeck Virchow-Haus:
    Luisenstraße 59
    10117 Berlin
    Tel.: 0711 8931-552/-642
    Fax: 0711 8931-167
    lorenz-meyer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgvs.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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