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Wissenschaft
Zur Tagung „Familienpolitiken – Wie wollen wir leben und arbeiten?“ lädt das Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen (gFFZ) am 14. November 2013 an die Fachhochschule Frankfurt am Main ein. Von 9 bis 15.30 Uhr präsentieren und diskutieren Expert/-innen aus Wissenschaft und Praxis kontrovers Chancen und Herausforderungen unterschiedlicher Familienformen. Dabei werden europäische Entwicklungen verglichen, juristische Bestandsaufnahmen gemacht und auch die Mikroebene des Familienalltags beleuchtet. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro, für Studierende ist die Veranstaltung kostenfrei. Eine Anmeldung bis 8. November 2013 über siegfried.zander@hlz.hessen.de ist erforderlich.
Familie als soziales Konstrukt und gesellschaftliche Organisationsform ist in den vergangenen Jahren in einem rasanten Wandel begriffen: Einerseits wird sie durch die Individualisierung von Rechten und Rentenansprüchen und den Zwang zur Erwerbsarbeit als „Versorgungseinrichtung“ zunehmend funktionslos. Andererseits sollen ihre Mitglieder in der Kindererziehung und der Betreuung von Älteren immer anspruchsvollere Care-Aufgaben bewältigen. Zudem differenzieren sich Familienformen, Bindungen werden fragiler oder müssen sich immer stärker den Mobilitätsanforderungen moderner Gesellschaften anpassen. „Auch in der aktuellen Familienpolitik sind solche Widersprüche erkennbar: Die Reform des Unterhaltsrechts hat die Ansprüche geschiedener Ehefrauen reduziert, gleichzeitig setzt das Betreuungsgeld für Frauen den Anreiz, Kinder zu Hause zu betreuen. Rechte biologischer Väter wurden gestärkt ohne gleichzeitig deren Sorgepflichten zu erhöhen. Dem Zwang zur Erwerbsarbeit stehen unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten gegenüber. Die Betreuung älterer Menschen soll im ‚Pflegemix‘ organisiert werden, doch dies ist für viele Erwerbstätige nach wie vor nur mit der Reduzierung von Erwerbsarbeit zu leisten, was sich wiederum auf die individuellen Rentenansprüche auswirkt“, fasst Dr. Margit Göttert vom gFFZ die aktuellen familienpolitischen Kontroversen zusammen.
Die Vorträge behandeln unter anderem Widersprüche und Herausforderungen von Familienpolitiken in Europa, familienpolitische Reformen im Kontext des demografischen Wandels sowie Gesetze, Rechtssprechung und Rechtswirklichkeit hinsichtlich der Väter und Mütter in Bezug auf das Kindeswohl. Erfahrungsberichte aus der Praxis beleuchten die Lebenssituationen von Familien aus dem Programm Förderpatenschaften des Frankfurter Kinderbüros und die Bewältigung von Pflege durch Angehörige und Freunde.
Die Tagung findet in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung und dem Cornelia-Goethe-Centrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.
Termin: Donnerstag, 14. November 2013, 9-15.30 Uhr
Ort: Fachhochschule Frankfurt am Main, Campus Nibelungenplatz/Kleiststr., Gebäude 4, 1. Stock, Raum 111/112
Kontakt: FH FFM, gFFZ, Dr. Margit Göttert, E-Mail: goettert.m@gffz.de oder info@gffz.de
Weitere Infos zum Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen: http://www.gffz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaftsvertreter, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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