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14.11.2002 18:38

Durchs Schlüsselloch ans Schlüsselbein

Dipl.Pol. Justin Westhoff MWM-Vermittlung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Ein Beispiel für Innovationen in der unfallchirurgischen Behandlung
    Von der 66. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) - noch bis Freitag, 15.11.02, im ICC Berlin
    alle handouts und Pressedienste unter:
    http://www.mwm-vermittlung.de/aktuelles.html

    Die derzeitige Standardbehandlung von Schlüsselbeinbrüchen besteht in der Anlage eines ruhigstellenden Verbandes ("Rucksackverband"). Die Therapie hat einige Nachteile, zum Beispiel die Tatsache, dass die Patienten ihre Schulter im Verlauf der der Behandlung aufgrund starker Schmerzen nicht bewegen können. Das kosmetische Ergebnis der Behandlung ist ebenfalls oft schlecht, weil am Schlüsselbein eine "Verkürzungsfehlstellung" und eine sichtbare Knickbildung zurück bleibt. Manchmal heilt die Verletzung sogar überhaupt nicht.

    Mit einer neuen minimal-invasiven Operationsmethode ("Schlüssellochchirurgie) kann das Schlüsselbein exakt gerichtet und stabilisiert werden. Die Vorteile liegen darin, dass der Patient unmittelbar nach der Operation von einer erheblichen Schmerzlinderung profitiert und seinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen kann.
    An der Klinik für Unfallchirurgie der Universität zu Köln hat eine Arbeitsgruppe von Dr. Axel Jubel (Leitung: Prof. K. E.. Rehm) das neue Verfahren entwickelt. Hierbei wird ein elastischer Titan-Stift über einen kleinen Hautschnitt in das Schlüsselbein eingeführt. Auf diese Weise wird ein eigentlich für die Kinder-Unfallchirurgie entwickeltes Implantat für diese Verletzung auch bei Erwachsenen sinnvoll genutzt.
    Bei gut 100 Patienten wurde die neue Technik in Köln bisher angewendet. Die Schmerzen verschwanden bei nahezu allen Patienten unmittelbar nach dem Eingriff. Die Symmetrie des Schultergürtels konnte in allen Fällen wieder hergestellt werden. Hier durch ist die Funktion der betroffenen Schulter langfristig sehr viel besser als bei der herkömmlichen Behandlung gewährleist.

    Auch auf Dauer ist die sehr rasch erreichte Stabilität größer als beim bisherigen Standardverfahren. Dies gilt sogar für Leistungssportler. Einige bekannte Spitzensportler sind mit dem neuen Verfahren in Köln operiert worden. Ruderer, Moto-Cross-Fahrer und Reiter konnten ihrem Sport schon nach wenigen Tagen wieder äußerst erfolgreich nachgehen.

    Ansprechpartner:
    Dr. Axel Jubel
    Klinik für Unfall-, Hand- und Widerherstellungschirurgie
    der Universität zu Köln
    Kerpener Straße 61, 50931 Köln
    Tel. (0221) 478-4802, Fax: -4835
    E-Mail: axeljubel@t-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mwm-vermittlung.de/aktuelles.html
    http://www.dgu2002.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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