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22.10.2013 16:04

Die romanische Presse als Ort der Mediatisierung von Sprachideologien

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Am Beispiel der französisch-, spanisch- und italienischsprachigen Presse diskutieren Forscherinnen und Forscher aus Europa und Amerika die Rolle der Medien bei der Erzeugung und Verbreitung von Sprachideologien. / Internationale Tagung "Les idéologies linguistiques dans la presse écrite: l’exemple des langues romanes" vom 29. Oktober bis zum 1. November 2013 im Zeughaus Augsburg.

    Augsburg/SS/KPP - Vierzig Forscherinnen und Forscher aus zehn Ländern Europas und Amerikas treffen sich vom 29. Oktober bis 1. November 2013 in Augsburg, um sich auf der Tagung "Les idéologies linguistiques dans la presse écrite: l’exemple des langues romanes" mit der Erzeugung und Verbreitung von Sprachideologien in der romanischen Presse auseinanderzusetzen. Gemeinsam organisiert wird die Tagung vom Augsburger Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Sabine Schwarze) und vom Centre d’analyse et de traitement informatique du français québécois (Catifq) der Québecer Université de Sherbrooke (Prof. Wim Remysen). Förderer der Tagung sind die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg, die Universität Sherbrooke, die Provinz Québec, die Bayerische Forschungsallianz (BayFor) und die Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg.

    Vor allem in gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchzeiten gehört die Reflexion über Sprache zu den bevorzugten Themen der öffentlichen Diskussion in den Massenmedien. Insbesondere die Presse hat dabei eine besondere Bedeutung, spielt sie doch eine wichtige Rolle im Prozess der Standardisierung von Sprachnormen, und der Sprache ihrer Akteure, den Journalisten, wird gerne eine Modellfunktion zugeschrieben.

    Sprache - Ideologien - Identitäten

    Die um die Sprache kreisenden Themen sind äußerst vielfältig: Sie reichen vom „guten“ oder auch „politisch korrekten Sprachgebrauch“ über die „Reinheit von Sprache und Stil“ in der Auseinandersetzung mit der Dominanz des Englischen oder mit dem vermeintlichen allgemeinen „Sprachverfall“, von den gültigen Orthographieregeln bis zum Sprachunterricht und zur Ausbildung von Sprachlehrern. In fast allen Fällen handelt es sich um Themen, über die Ideologien verbreitet und Identitäten ausgehandelt werden. Verständlich wird die öffentliche Debatte über Sprache in den Medien folglich nur innerhalb eines breiteren historischen, soziokulturellen und politischen Kontextes. Unter „Sprachideologien“ können insofern ganz allgemein kulturspezifische Vorstellungen, Begriffe und Ideen im Zusammenhang mit dem Charakter und der Funktion von Sprache, mit dem Sprachwandel oder auch mit der politischen bzw. sozialen Relevanz von Sprachverschiedenheit verstanden werden.

    Vergleichende Perspektive

    Die Augsburger Tagung dient dem Austausch über den europäisch-amerikanischen Forschungsstand und über laufende Forschungsprojekte zu diesem komplexen Thema im Bereich der drei romanischen Hauptsprachen Französisch, Spanisch und Italienisch. Im gezielten Vergleich sollen sowohl nationale Spezifika als auch transnational wirksame Strategien herausarbeitet werden. Zum Auftakt einer längerfristig konzipierten Serie wird die Augsburger Tagung die traditionelle Printpresse in den Blick nehmen. Anschlusstagungen - die nächste soll im Herbst 2015 in Sherbrooke stattfinden - werden sich mit weiteren Medienbereichen wie Radio, Fernsehen oder Internet auseinandersetzen und eventuell auch weitere romanische und nichtromanische Sprachen in den Vergleich miteinbeziehen.

    Workshop für den wissenschaftlichen Nachwuchs

    Der Tagung vorgeschaltet ist ein Workshop, in dem Doktorandinnen, Doktoranden und Studierende sich mit den vielfältigen Anregungen befassen, die sich für die Forschungsarbeit des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Themenkomplex "Sprachideologien und Medien" ergeben. Unter der Leitung von Franz Meier, Doktorand am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität Augsburg, diskutieren im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse eines interdisziplinären Projektseminars zum Thema, das Frau Schwarze im Sommersemester 2013 angeboten hatte, Doktoranden aus Augsburg, Messina, Tours und Sherbrooke über ihre laufenden Promotionsprojekte

    Transnational-interdisziplinäres Forschungsnetzwerk "RomMed"

    "Erfreulicher 'Nebeneffekt' unserer Tagungsvorbereitungen ist, dass sich die Grundkonturen für ein langfristiges transnationales und interdisziplinäres Forschungsvorhaben herausgeschält haben", berichtet Sabine Schwarze. In Zusammenarbeit mit einigen an der Tagungskonzeption beteiligten Kolleginnen und Kollegen sei es ihrem Sherbrooker Ko-Organisator Wim Remysen und ihr möglich gewesen, einen ersten Entwurf für ein umfangreiches Projekt zu entwickeln, das unter dem Namen "RomMed" bereits in das Forschungsprogramm des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg aufgenommen worden sei.

    RomMed steht für "Romance Languages in the Media: Representations, Identity, Ideologies". Ziel sei es, so Schwarze, zu diesem Thema ein Forschungsnetzwerk zu errichten. Mit der konzeptionellen Konkretisierung dieses Verbundes soll sich ab Herbst 2013 eine internationale Forschergruppe befassen, deren Gründung im Anschluss an die öffentliche Diskussion die Tagung am 1. November ihren Abschluss finden wird. Wendy Ayres-Bennett (University of Cambridge), Juan Antonio Ennis (Universidad Nacional de La Plata-CONICET), Chiara Molinari (Università degli Studi di Milano), Maria Zaleska (Universität Warschau), Fabio Rossi (Universität Messina) und Massimo Arcangeli (Università degli studi di Cagliari) gehören zum engeren Kern dieser von Schwarze und Remysen geleiteten Gruppe.
    ________________________________

    Tagungsort:

    Die Tagung wird am 29. Oktober 2013 um 18.00 Uhr mit einem Empfang der Stadt Augsburg für die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Fürstenzimmer des Augsburger Rathauses eröffnet. Die Sitzungen finden an den drei darauf folgenden Tagen im Zeughaus Augsburg (Zeugplatz 4, 86150 Augsburg) statt, sie endet am 1. November mittags mit einer Abschlussdiskussion. Ebenfalls im Zeughaus treffen sich am 29. Oktober von 13.00 bis 17.30 Uhr die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu ihrem vorgeschalteten Workshop.

    Tagungshomepage:
    http://ilpe2013.evenement.usherbrooke.ca/index.html

    Detailliertes Tagungsprogramm:
    http://ilpe2013.evenement.usherbrooke.ca/PDF/ProgrammILPE_Version%20octobre%2020...

    Zum Nachwuchs-Workshop:
    http://ilpe2013.evenement.usherbrooke.ca/PDF/Programm%20ILPE%20Nachwuchsforum.pd...

    Zum Projekt "RomMed":
    http://www.jfz.uni-augsburg.de/de/Forschung/Gesellschaftliche_Transformationspro...
    Schwarze/

    Ansprechpartnerin:

    Prof. Dr. Sabine Schwarze
    Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49(0)821-598-2739
    Sabine.Schwarze@phil.uni-augsburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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