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Wissenschaft
Der Wissenschaftsrat hat auf seinen Sitzungen in Saarbrücken empfohlen, die bislang mit einem Staatsexamen abschließenden Studiengänge mit Ausnahme der Medizin in das System gestufter Studiengänge zu überführen. Studienaufbau und Prüfungswesen seien mit Blick auf den Bologna-Prozess insbesondere in der Ausbildung von Lehrern und Juristen international nicht anschlussfähig, erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Einhäupl, in Saarbrücken. Die bis ins Detail gehende staatliche Regelungsdichte erschwere darüber hinaus die Ausprägung spezifischer Profile, wie sie in einer zunehmend auf Wettbewerb ausgerichteten Hochschullandschaft verlangt würden.
Der Wissenschaftsrat empfindet die erst kürzlich verabschiedete Reform der Juristenausbildung als Unterstützung seines Anliegens, hält es aber für erforderlich, über eine veränderte Berufsfeldorientierung hinaus auch die Struktur des Studiums in Anlehnung an die 1999 in Bologna verabschiedeten Rahmenvorgaben grundlegend zu reformieren. Im Kern empfiehlt er die Einführung konsekutiver Studienstrukturen mit dem Ziel, bereits mit dem Bachelor einen beschäftigungsbefähigenden Abschluss zu erwerben und auf diesem Weg den frühzeitigen Übergang in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das Master-Niveau bietet nach Auffassung des Wissenschaftsrates die strukturellen Voraussetzungen für eine stärkere Differenzierung des Bildungsangebots. Für die Studierenden, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, bieten gestufte Studiengänge zudem den Vorteil einer flexiblen und zeitnah am Arbeitsmarktgeschehen orientierten Studiengestaltung. Sie fügen die deutsche Lehrer- und Juristenausbildung darüber hinaus in den internationalen Kontext der Hochschulentwicklung ein, wie ihn die Bologna-Erklärung vorsieht.
Zu den Studiengängen der Medizin behält sich der Wissenschaftsrat eine eigene Stellungnahme vor.
Hinweis: Die Empfehlung zur Reform der staatlichen Abschlüsse (Drs. 5460/02) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht. Sie kann bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates auch per eMail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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