idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.11.2002 10:48

Pockholz-Handel zukünftig genehmigungspflichtig

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    · Vorschriften sollen vor Raubbau schützen
    · Pockholz enthält wichtige Arzneistoffe

    Bonn, 26. November 2002: Der internationale Handel mit dem Holz und Harz der Arten des tropischen Guajak- oder Pockholzbaumes (Guaiacum) ist ab sofort genehmigungspflichtig. Dies gab das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach der Entscheidung der 12. Vertragsstaatenkonferenz zum Schutze gehandelter Tier- und Pflanzenarten (CITES) bekannt. Auf Antrag Deutschlands wurde der bisherige Schutz von zwei Arten des Guajakbaums auf alle Arten der Gattung ausgedehnt. Durch die Aufnahme in den Anhang II der Konvention wird der Handel mit diesem Holz nicht verboten, sondern er wird genehmigungspflichtig. Ziel ist es, den Handel mit den Pockholzarten langfristig naturverträglich zu gestalten. "Es ist für die Menschen zu wünschen, dass die vielfältige Nutzung dieser Holzart auch zukünftig möglich ist. Der Schutz dieser wertvollen Ressource durch die Artenschutzkonvention kann jedenfalls ein Beitrag dazu sein", sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Dr. Hartmut Vogtmann.

    Das Holz sowie das Harz dieses vor allem in Mexiko und Mittelamerika verbreiteten Baums werden in Deutschland in vielfältiger Weise genutzt. Schon in der mexikanischen Mayakultur wurden Abkochungen des Holzes zur Therapie der Geschlechtskrankheit Syphilis eingesetzt. Heutzutage nutzt die pharmazeutische Industrie Guaijak-Extrakte insbesondere für homöopathische Medikamente zur Behandlung von Hals- und Rachenentzündungen sowie rheumatischer Beschwerden. Ein wichtiger Einsatzbereich ist auch der sogenannte Haemocult-Test, der zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt wird. Hier werden die Teststreifen mit Guiajak-Harz getränkt, um verborgenes Blut im Stuhl, sichtbar zu machen.

    Aber auch die aromatischen Eigenschaften des Harzes sind sehr begehrt. Mindestens 20 Tonnen Holz werden in Deutschland für die Zubereitung der gerade in Zeiten von Gänsebraten und Weihnachtsplätzchen sehr nützlichen Kräuterliköre verbraucht. Darüber hinaus werden Guaiak-Extrakte als Räuchermischungen angeboten. Den Düften des Harzes werden nämlich sowohl stimulierende als auch beruhigende Einflüsse nachgesagt.

    Ungefähr 50 Tonnen des Holzes werden für den Massivholzbau verwendet. Als eines der härtesten Hölzer überhaupt eignet sich Pockholz für hoch beanspruchte Teile wie Schiffslager, Zahnräder und Werkzeuge. Die im ostfriesischen Nationalsport "Bosseln" benutzten Kugeln werden übrigens auch aus diesem sehr widerstandsfähigen Holz angefertigt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).