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26.11.2002 13:07

RUB-Mineralogie: Weltweit höchste Auszeichnung für Prof. Werner Schreyer

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die weltweit höchste Auszeichnung für Mineralogen - die Roebling-Medaille 2002 der Mineralogical Society of America - hat Prof. Werner Schreyer erhalten, Emeritus für Mineralogie und Petrologie der Ruhr-Universität Bochum. Die Medaille ehrt das Lebenswerk herausragender Wissenschaftler und würdigt "outstanding original research in mineralogy". Sie wird seit 1937 verliehen, die Liste der Preisträger ist das "Who's Who" der internationalen Erdwissenschaften.

    Bochum, 26.11.2002
    Nr. 356

    Einzug in das "Who's Who" der Erdwissenschaften
    Roebling-Medaille 2002 für Prof. Werner Schreyer
    Höchste Auszeichnung geht an Bochumer Forscher

    Die weltweit höchste Auszeichnung für Mineralogen - die Roebling-Medaille 2002 der Mineralogical Society of America - hat Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Werner Schreyer erhalten, Emeritus für Mineralogie und Petrologie (Gesteinskunde) der Ruhr-Universität Bochum. Die Medaille ehrt das Lebenswerk herausragender Wissenschaftler und würdigt "outstanding original research in mineralogy". Sie wird seit 1937 verliehen, die Liste der Preisträger ist das "Who's Who" der internationalen Erdwissenschaften. Seit Carl W. Correns, Göttingen, im Jahr 1976 hat kein Deutscher mehr die Medaille verliehen bekommen.

    Dynamische Prozesse im Erdinnern

    Schreyer wurde 1966 an die kurz zuvor gegründete Ruhr-Universität als Professor berufen, bis 1996 hatte er den Lehrstuhl für Petrologie an der Fakultät für Geowissenschaften der RUB inne. In Bochum baute er Apparaturen zur geowissenschaftlichen Hochdruckforschung auf. Viele seiner Erkenntnisse veränderten das Weltbild der Geowissenschaften. So gelang es erstmals, die "Hochdruck-Metamorphose" von Gesteinen zu untersuchen: Das sind Gesteinsarten, die sich oft an der Erdoberfläche als Sedimente bilden, dann in 100 bis 150 Kilometer Tiefe versenkt werden, dort umkristallisieren und schließlich wieder zur Oberfläche zurückkehren. Mithilfe der experimentellen Hochdruck-Apparaturen konnten Schreyer und seine Mitarbeiter solche Minerale unter Bedingungen des Erdinnern synthetisieren und so Daten gewinnen, welche auf ihre Entstehungstiefen schließen ließen. Schreyers Ergebnisse erlaubten Rückschlüsse auf die dynamischen Prozesse, die sich im Innern der Erde abspielen.

    Experiment und Natur

    Schreyers Stärke war, experimentelle Ergebnisse mit mikroskopischen Beobachtungen an natürlichen Gesteinen zu verbinden. Bereits in den späten 1960er-Jahren publizierte er Arbeiten, die rasch zu Klassikern wurden - nicht nur durch neue Forschungsergebnisse, sondern auch, weil sie beispielhaft für die Lehre waren. In seinen letzten Amtsjahren hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Forschergruppe an der RUB gefördert (1991-1996, "Hochdruck-Metamorphose in Natur und Experiment"), deren Sprecher Schreyer war.

    Herausragende Verdienste

    Die Verleihung der Roebling-Medaille ist der Höhepunkt eines wissenschaftlichen Lebens, in dem Prof. Werner Schreyer zahlreiche bedeutende Auszeichnungen erhielt. Unter anderem bekam er 1991 von der Universität Hannover die erste Ehrendoktorwürde, die der Fachbereich Erdwissenschaft überhaupt verliehen hat, er ist darüber hinaus Ehrendoktor der Universität Lüttich, Belgien (seit 1995). Die Mineralogical Society of Great Britain and Ireland machte ihn 1989 zum Ehrenmitglied, er war der erste Deutsche seit dem Zweiten Weltkrieg, dem diese Ehre zuteil wurde. Im gleichen Jahr vergab die Österreichische Mineralogische Gesellschaft mit der "Friedrich Becke Medaille" ihre höchste Auszeichnung an den Bochumer Wissenschaftler.

    Biografisches

    Werner Schreyer wurde am 14. November 1930 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur 1950 studierte er in Erlangen (1950-1952) und München (bis 1955) Geologie. 1957 wurde er in München promoviert. Von 1958 an war er vier Jahre lang Fellow der Carnegie Institution of Washington am Geophysical Laboratory, Washington D.C. (USA). 1962 übernahm Schreyer eine Assistentenstelle am Mineralogisch-petrographischen Institut der Universität Kiel, wo er sich 1963 mit einer Arbeit über das Mineral "Cordierit" habilitierte. 1966 wurde er an die RUB als Professor berufen.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Walter V. Maresch, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geologie, Mineralogie und Geophysik (GMG) der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geowissenschaften, NA 03/586, Tel. 0234/32-23511, Fax: 0234/32-14433, E-Mail: walter.v.maresch@rub.de


    Bilder

    Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Werner Schreyer
    Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Werner Schreyer

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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