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02.12.2013 15:30

TUB: „Smart Skin“: TU-Studierende überzeugen mit energieeffizienten Gebäudeentwürfen

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Architekturstudierende der TU Berlin mit Egon-Eiermann-Preis ausgezeichnet

    Am 29.11.2013 wurden zwei Arbeiten von Studierenden des Instituts für Architektur der TU Berlin mit dem Egon-Eiermann-Preis ausgezeichnet. Die zwei ersten Preise mit einer Dotierung von je 1500 Euro gingen an Reiner Beelitz und Lubomir Peytchev mit dem Entwurf „Vault 2.0“ sowie an Vera Hagspiel, Undine Tannenberger und Lisa Kowalski mit „Aufgelöst“. Das TU-Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen unter der Leitung von Prof. Regine Leibinger hat die Arbeiten betreut.

    Der diesjährige Egon-Eiermann-Preis der Eternit AG für Architekturstudierende und junge Architektinnen und Architekten stand unter dem Motto „Smart Skin – ein Haus der Materialforschung” und wurde 2013 zum zehnten Mal verliehen. Die Aufgabe bestand darin, ein Haus zu entwerfen, in dem Wand- und Dachaufbauten für eine energieeffiziente Gebäudehülle entwickelt werden. Neben der zweckmäßigen Technologie sollte vor allem die kreative Gestaltung im Mittelpunkt stehen.

    Zusätzlich zu den beiden ersten Plätzen vergab die Jury vier Anerkennungen mit einer Dotierung von je 400 Euro. Zwei Projekte hat sie ohne Dotierung in die engere Wahl aufgenommen. Darunter ist „Sphere # 3“ von TU-Student Paul Reinhardt.

    Die Siegerentwürfe

    „Vault 2.0“ von Reiner Beelitz und Lubomir Peytchev

    Das Gewölbe hat sich als robuste Konstruktion über Jahrhunderte bewährt und diente den Studierenden als Ausgangspunkt für den Entwurf, in dem sie diese traditionelle Konstruktionsweise mit heutigen Möglichkeiten des Bauens verbinden. Standardisierte Stützelemente werden in textilen Schalungen vorproduziert, die komplexe dreidimensionale Formen ermöglichen. Gleichzeitig sind die massiven Gewölbe Speichermasse und Klimapuffer, der eine Reduzierung des Energiebedarfs bewirkt. Betreut wurde das Projekt von Jan-Oliver Kunze und Bogdan Strugar am Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen von Prof. Regine Leibinger in Zusammenarbeit mit Jan Grunwald vom Fachgebiet Tragwerkslehre und -konstruktion sowie Max Dölling vom Projekt Digital Processing for Academics.

    In der Jurybegründung heißt es: „Die große Qualität der Arbeit liegt darin, dass sich der Begriff ,Smart Skin‘ nicht nur in der Behandlung der Oberfläche erschöpft, sondern als ein gesamtes räumliches System begriffen wird. Plausibel wird die thermische Bedeutung der Leichtbetonkonstruktion beschrieben und eine detaillierte Beschäftigung mit der Herstellung der geometrisch variierenden Stützform nachgewiesen. Im Zusammenspiel zwischen transparenter Fassade und der raumbildenden und klimatisch wirksamen Stützkonstruktion entsteht ein überzeugendes, flexibles und klares aber dennoch kraftvolles Raumkonzept.“

    „Aufgelöst“ von Vera Hagspiel, Undine Tannenberger und Lisa Kowalski

    Die Studentinnen setzen sich in ihrer Arbeit mit den Gesetzmäßigkeiten des Baustoffes Infraleichtbeton auseinander und nutzten sie für eine vorteilhafte Energiebilanz. Die Intention dieses Entwurfes besteht in der Auflösung der Masse von außen nach innen. Dadurch entsteht eine tiefe Wandzone, die vielfältige Raum- und Lichtsituationen formuliert. Indem sich die Wandoberfläche faltet, wird das Licht geleitet, gelenkt, reflektiert und reguliert, um auf unterschiedliche Weise tief in das Innere des Gebäudes geführt zu werden. Der Entwurf wurde von Matthias Graf von Ballestrem am Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen von Prof. Regine Leibinger betreut.

    Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Die Verfasserinnen interpretieren die Aufgabenstellung ,Smart Skin‘ als dreidimensionale Skulptur aus Infraleichtbeton. Das Thema der modulierten Schnittstelle wird sowohl für die Gestaltung der Fassade als auch für die Strukturierung des Gebäudes genutzt. In Teilbereichen ergeben sich dadurch spannende Lichtatmosphären, die zwischen Innen und Außen vermitteln. Es wird mit architektonischen Mitteln eine prägnante zeichenhafte Skulptur im Stadtraum an der Schnittstelle zwischen Friedrichstraße und Puttkamerstraße in der Mitte Berlins formuliert. Die spannende Überlagerung von verschiedenen Rastern und diagrammatischen Grafiken vermittelt trotz aller selbst auferlegten Beschränkungen im Material eine Lust auf Experiment, Form- und Materialforschung.“

    Zum Egon-Eiermann-Preis

    Seit mehr als 20 Jahren fördert die Eternit AG Architekturstudierende und junge Architektinnen und Architekten mit dem Egon-Eiermann-Preis. Dabei geht es stets um die intensive Auseinandersetzung mit komplexen ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Fragen. Mit öffentlicher Preisverleihung, Ausstellung und Katalog soll der nächsten Architektengeneration in Deutschland eine Bühne geboten werden. Die Gesamtpreissumme beträgt 5.000 Euro. Es werden mehrere Preise vergeben. Die Aufteilung der Preissumme erfolgt durch eine Jury.

    Die Jurymitglieder sind: Astrid Bornheim (freie Architektin, Berlin), Martin Bornholdt (DENEFF, Berlin), Prof. Arno Brandlhuber (AdBK, Nürnberg), Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt), Prof. Volker Staab (TU Braunschweig), Lennart Wiechell (Architekt, Schmidhuber + Partner, München) und Prof. Jan R. Krause (Eternit AG, Heidelberg / Hochschule Bochum).

    Mehr Informationen zum Egon-Eiermann-Preis:
    www.egon-eiermann-preis.de

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Matthias Ballestrem, TU Berlin, Institut für Architektur, Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen, Tel.:030 / 314-21925, E-Mail: matthias.grafvonballestrem@tu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Energie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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