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28.11.2002 08:27

Hans-Olaf Henkel: "Forschung darf sich weder an Wahlterminen noch am Zeitgeist orientieren"

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Präsident der Leibniz-Gemeinschaft warnt vor deutschen Sonderwegen in der Forschungspolitik - Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin

    Berlin. Die Leibniz-Gemeinschaft veranstaltet am 28. und 29. November 2002 im Forum Hotel am Berliner Alexanderplatz ihre achte Jahrestagung seit der Gründung im Jahr 1995. Hans-Olaf Henkel wendet sich in seiner Eröffnungsrede gegen Sonderwege in der Forschungspolitik: "Der Abbau von Lehrstühlen in der Kerntechnik, die politisch gepflegten Vorbehalte gegen die grüne Gentechnik oder das Hin- und Her der Betreibergenehmigung für den Forschungsreaktor in Garching zeigen deutliche Tendenzen zu "deutschen Wegen", von denen deutsche Forscher nichts wissen wollen und Ausländer sowieso genug haben." Ärgerlich sei auch, dass bei diesen forschungspolitischen Sonderwegen oft das "eigentlich zuständige" Bundesforschungsministerium übergangen werde.

    Gemäß einer Forderung von EU-Forschungskommissar Philippe Busquin sollen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bis 2010 im Schnitt drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt für Forschung und Entwicklung ausgeben. Auch der rot-grüne Koalitionsvertrag bekennt sich zu diesem Ziel. Henkel kritisiert: "Es sagt sich leicht, dass man den Anteil für Forschung bis zum Jahr 2010 erhöhen will, wenn man nicht gleichzeitig Farbe bekennt und sagt, wo denn weniger ausgegeben werden soll. Glaubwürdig bleiben solche Pläne nur, wenn man Jahr für Jahr den Anteil für Forschung und Entwicklung erhöht. Tut man das nicht, dann ist das "3-Prozent-Verspechen" genauso viel Wert, wie das vom ausgeglichenen Haushalt im Jahre 2004, das jetzt auf 2006 verlegt wurde oder die Zusicherung, nach den Wahlen die Steuern nicht zu erhöhen."

    Erstmals nimmt an einer Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn teil. Altbundespräsident Roman Herzog hält die Festrede. Den Höhepunkt des Festaktes bildet die Verleihung zweier Wissenschaftspreise. Eberhard Fuchs aus dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen nimmt den erstmals vergebenen und mit 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Stifterverbandes in der Kategorie Gesellschaft braucht Wissenschaft entgegen. Der Münchener Historiker Dietmar Süß erhält den mit 2.500 Euro dotierten Leibniz-Doktorandenpreis für seine am Institut für Zeitgeschichte entstandene Doktorarbeit über die Geschichte der Arbeiterbewegung am Übergang in die postindustrielle Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Erstmals geht die Auszeichnung an einen Geisteswissenschaftler.

    Der Festakt am 28.11.02 von 17 Uhr bis 19:30 Uhr ist presseöffentlich. Anfragen und Rückfragen bitte an:
    Dr. Frank Stäudner
    Tel.: 030/20 60 49 42
    Mobil: 0174/318 90 36
    Fax: 030/20 60 49 55
    E-Mail: staudner@wgl.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst 79 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit gefächert und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute beschäftigen rund 12.000 Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 820 Millionen Euro. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär und sind von überregionaler Bedeutung. Da sie Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse betreiben, werden sie von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter www.wgl.de.

    Leibniz-Geschäftsstelle, Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn; PF 12 01 69, 53043 Bonn, Tel.: 02 28/3 08 15-0, FAX: 02 28/3 08 15-2 55, E-Mail: wgl@wgl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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