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Senat stimmte für Konzept des Rektorates / Zwei Slawistik-Studiengänge mit wirtschaftswissenschaftlicher Komponente sollen bleiben
Die Universität Mannheim möchte durch eine Kooperation mit der Universität Heidelberg zwei Studiengänge im Bereich Slawistik erhalten. Die beiden Studienangebote vermitteln als Mannheimer Spezifikum neben sprachwissenschaftlicher Kompetenz auch wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse. Die derzeit existierenden weiteren Ausbildungsgänge - Bachelor, Lehramt und Magister - soll künftig ausschließlich die Universität Heidelberg anbieten. Einem entsprechenden Konzept des Rektorates und der Philosophischen Fakultät stimmte der Senat am Mittwoch Nachmittag zu. Die Universtität reagiert damit auf Forderungen des Landesrechnungshofes und der Landesregierung, die Zahl der Slawistik-Standorte in Baden-Württemberg von derzeit fünf auf maximal zwei zu reduzieren.
"Die Aufgabenteilung mit Heidelberg ist für uns die einzig realistische Möglichkeit, in der landesweiten Konkurrenz ein Slawistik-Angebot in Mannheim zu erhalten", erklärte Rektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt. Der Landesrechnungshof hatte im März dieses Jahres eine zum Teil drastische Unterauslastung der fünf Slawistik-Standorte in Baden-Württemberg kritisiert. Die Prüfer forderten vom Land die Fächerschließung an mindestens drei Landesuniversitäten. "Seitdem wird hinter den Kulissen um die verbleibenden Standorte gerungen", erklärte Rektor Professor Arndt. "Der Landesrechnungshof hat uns dabei zwar die beste Kosten-Nutzen-Relation im Land bescheinigt. Es ist aber dennoch illusorisch zu glauben, dass wir in diesem Verteilungskampf mit unserem relativ kleinen und jungen Fach gegen größere und weitaus ältere Einrichtungen in Heidelberg oder Tübingen bestehen könnten."
Arndt wies deshalb Forderungen zurück, sich für den Erhalt des gesamten derzeitigen Slawistik- Lehrangebotes in Mannheim einzusetzen. "Mit einer Strategie, die auf alles-oder-nichts setzt, hätten wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles verloren. So haben wir zwar die Zahl der Studiengänge reduziert, das heutige Fächerspektrum der Universität bleibt für die Studierenden jedoch erhalten. Das verbleibende Studienangebot in der Slawistik passt durch seine Verzahnung mit den Wirtschaftswissenschaften ideal zum Profil unserer Universität. Zudem bleibt das gesamte heutige Lehrangebot der beiden nordbadischen Universitäten in der Region verfügbar."
Das Rektorat folgte mit seinem Konzept einem Beschluss der Philosophischen Fakultät, in der das Fach Slawistik verankert ist. Der erweiterte Fakultätsrat hatte im Juli einstimmig gefordert, eine Kooperation mit Heidelberg einzugehen und die spezifischen, durch die Kombination mit den Wirtschaftswissenschaften zukunftsweisenden Slawistik-Studiengänge in Mannheim aufrecht zu erhalten. In Gesprächen mit der Universität Heidelberg erarbeiteten Vertreter des Rektorates, die Dekane beider Fakultäten und Fachvertreter das Kooperationsmodell, dem der Mannheimer Senat heute zustimmte.
Derzeitiger Planungsstand ist nun, die beiden heutigen Slawistik-Professuren in Mannheim mittelfristig wegfallen zu lassen. Dennoch sollen alle notwendigen Lehrveranstaltungen der beiden verbleibenden Studiengänge in Mannheim abgehalten werden. Möglich wird dies dadurch, dass der wissenschaftliche Dienst des Slawischen Seminars in Mannheim verbleibt. Dieser deckt weiterhin den Großteil des Lehrangebotes ab. Die erforderlichen vier Semesterwochenstunden, die durch Professoren oder habilitierte Kräfte erbracht werden müssen, sollen dann durch Heidelberger Professoren in Mannheim abgehalten werden. "Wir werden dabei vertraglich sicher stellen, dass die Professoren pendeln, nicht die Studierenden", erklärte Arndt.
Im nächsten Schritt wird dann die Universität Mannheim die Genehmigung dieser Lösung durch das baden-württembergische Wissenschaftsministerium beantragen. Der Bereich der Slawistik wurde vom Ministerium nämlich im Rahmen der Entwicklungs- und Strukturplanung bislang von der Genehmigung ausgenommen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur, Wirtschaft
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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