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Wissenschaft
In der Automobilbranche ist der Lopez-Effekt zu einem stehenden Begriff des Wirtschaftens geworden. Er steht für den immensen Kostendruck, den der ehemalige VW-Manager auf die Zulieferer ausübte. Seitdem spätestens ist das Diktat der Kostenreduktion allgegenwärtig. Besonders von der Gewichtseinsparung und Systemintegration verspricht sich die Branche ein weiteres Absenken der Kosten.
An diesem Punkt tritt die Kunststofftechnik auf den Plan. Kunststoffe sind bei gleichem Volumen neun Mal leichter als Stahl. In den vergangenen 30 Jahren ist daher der Anteil von Kunststoffen bei einem Kleinwagen im Gewicht von 60 auf bis zu 175 Kilogramm angestiegen. Dieser wachsende Bedarf an Kunststoffbauteilen stellt das Ingenieurwesen vor große Herausforderungen in der Verfahrens- und Werkstoffentwicklung.
Davon berichtete Prof. Dr. Karl-Hans Leyrer in seiner Antrittsvorlesung über neue Trends in der Werkstoff- und Kunststofftechnologie. Der neu berufene Professor im Studiengang Kunststofftechnik griff aus diesen Trends in seiner Vorlesung technische Möglichkeiten zur Reduktion von Kohlenwasserstoffemissionen sowie Verfahren zur Systemintegration von Bauteilen heraus.
Prof. Dr. Leyrer zeigte an verschiedenen Komponenten (Tank, Kraftstoffleitung, Flansche, etc.) die Tendenz zu einem mehrschichtigen Aufbau der Kraftstoffsystemkomponenten auf, um die gesetzlichen Vorgaben zum limitierten Ausstoß von Kohlenwasserstoffen erfüllen zu können. Die Schwierigkeit liege für den Ingenieur im Kraftstoffbereich darin, dass Kunststoffe, die nahezu undurchlässig für Kraftstoffe sind, entweder sehr teuer seien oder sich nur äußerst schwierig zu Mehrschichtverbundsystemen verarbeiten ließen.
Die Vorteile des 3D-Saugblasens zur Systemintegration von Kunststoffbauteilen führte der Experte für Polymer Processing an Beispielen aus dem heißen Bereich der Motor-Luftzuführung an. Mit diesem Verfahren lassen sich Rohre mit integrierten Faltbälgen herstellen, die zudem in ihrem Aufbau aus verschiedenen Werkstoffen kombiniert sein können. So lassen sich schon bei der Fertigung des Bauteils Anschlüsse und Dichtungen integrieren. "Das verkürzt natürlich die Anzahl der Montageschritte bei gleichzeitiger Funktionsintegration enorm", erklärte Prof. Dr. Leyrer. Letztlich sei auch der Trend nicht übersehbar, dass Kunststoffe immer weiter in Richtung Motorblock vordrängen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
regional
Personalia
Deutsch
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