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Wissenschaft
Mecklenburg-Vorpommern erlebt derzeit einen rapiden demografischen Wandel, der durch einen Anstieg der alten und hochaltrigen Bevölkerungsgruppen charakterisiert ist. In der Folge gibt es mehr altersbedingte Erkrankungen. Konkret bedeutet dies: Die Zahl der chronisch kranken Patienten mit Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) nimmt zu und damit wächst auch die Anzahl der Pflegebedürftigen im Land. So erhöhte sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2005 und 2009 von 51.168 auf 61.442 und damit um 19,2 Prozent; die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen.
Auch die Akteure im deutschen Gesundheitssystem werden immer älter, der Personalbedarf an Gesundheitsfachberufen wird absehbar nicht durch jüngere Berufsangehörige kompensiert werden. Die Absolventenzahlen werden künftig nicht ausreichen, um den pflegerischen Versorgungsbedarf der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern. In der Folge bestehen bereits heute in einigen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns Versorgungslücken, die sich in der nächsten Dekade auf weite Teile des gesamten Bundesgebietes ausweiten können. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die medizinische und pflegerische Versorgung strukturell zu verändern. Dies schließt neben einer Reformierung der Aufgabenfelder der medizinischen und pflegerischen Akteure auch eine Neuverteilung der Arbeitsteilung zwischen den genannten Gesundheitsfachberufen ein.
Hier setzt das Greifswalder Projekt „Bildungscluster Medizin/Pflege“ an. Es untersucht als eines der ersten Forschungsprojekte in Deutschland die Akzeptanz und Machbarkeit von gemeinsamen Lernsequenzen zwischen Medizin- und Pflegestudierenden. Ziel ist der Aufbau einer interprofessionellen und kooperativen Arbeitskultur, die bereits während der Ausbildung geübt wird. Nach der Vorbereitungsphase wird das Projekt zu Jahresbeginn 2014 starten.
In einem Pressegespräch stellen wir Ihnen vor, was auf Lehrende, Studierende und künftige Arbeitgeber konkret zukommt und welche positiven Effekte für die Gesundheitsversorgung angestrebt werden.
Außerdem wird ein Vertreter des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft offiziell Forschungsförderung symbolisch durch eine Trophäe und Urkunden an die Projektleitung und deren Kooperationspartner übergeben.
Pressegespräch „Bildungscluster startet“
Preisübergabe
Montag, 16. Dezember 2013, 14:00 Uhr
Konzilsaal im Universitätshauptgebäude
Domstraße 11, Eingang 3, 17489 Greifswald
Das Greifswalder Projekt „Bildungscluster“ wurde im Oktober von der Jury des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft als eines von insgesamt vier Siegerprojekten im Wettbewerb „Allianzen regionaler Partner zur Stärkung und besseren Verzahnung von Bildungsangebot und Arbeitsmarktbedarf“ ausgewählt.
In dem Projekt ist geplant, Pflegestudierende von der Hochschule Neubrandenburg und Medizinstudenten der Universitätsmedizin Greifswald vier Ausbildungsabschnitte gemeinsam absolvieren zu lassen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördert das Vorhaben mit 250.000 Euro für den Zeitraum von Oktober 2013 bis September 2015. Das Greifswalder Bildungscluster gehörte mit seiner Idee zum gemeinsamen Lernen zwischen Medizin und Pflege zu den elf Finalisten von über achtzig eingereichten Projektanträgen.
Als Gesprächspartner stehen Ihnen beim Pressegespräch zur Verfügung:
Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber – Rektorin der Universität Greifswald
Prof. Dr. Hoffmann – Projektleiter, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Community Medicine
Dirk Scheer – Leiter des Dezernats 2: Soziales, Jugend, Gesundheit, Sicherheit und Ordnung des Landkreises Vorpommern-Greifswald
Prof. Roman F. Oppermann – Kooperationspartner, Dekan des Fachbereiches Gesundheit, Pflege, Management der Hochschule Neubrandenburg
Helmut Schapper – Vorsitzender des Fachausschusses ambulante sozialpflegerische Dienste der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern
Außerdem werden weitere Expertinnen und Experten sowie einige der teilnehmenden Medizin- und Pflegestudierende anwesend sein, um spezielle Fragen zu beantworten.
Weitere Informationen
Auftaktinfo zum Projekt http://www.idw-online.de/de/news552564
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, MPH
Dr. Adina Dreier, M.Sc.
Institut für Community Medicine
Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health
Ellernholzstraße 1-2
17489 Greifswald
Telefon 03834 86-7741
Telefax 03834 86-7752
adina.dreier@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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