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Wissenschaft
Spitzenforscher von Celera Genomics kehrt aus den USA nach Deutschland zurück
Professor Dr. Knut Reinert, bisher Mitarbeiter der Firma Celera Genomics in den USA, hat zum 1. Dezember 2002 einen gemeinsamen Ruf des Berliner Centrums für Genombasierte Bioinformatik (BCB) und des Instituts für Informatik der Freien Universität Berlin auf eine C4-Professur für Algorithmen in der Bioinformatik angenommen. "Damit sind sämtliche Leitungspositionen des BCB innerhalb von 18 Monaten erfolgreich besetzt worden.", so Professor Martin Vingron, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und wissenschaftlicher Koordinator des BCB.
"Ich freue mich, bald am gemeinsamen Erfolg mitarbeiten zu können", begrüßt Reinert seine neuen Kolleginnen und Kollegen in Berlin. "Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms hat eindrucksvoll bewiesen, dass moderne biologische und medizinische Forschung zukünftig untrennbar mit dem Einsatz von informatischen Methoden verbunden ist. Deutschland hat mit der Formierung von Bioinformatik-Kompetenzzentren einen entscheidenden Schritt gemacht, um innerhalb des nächsten Jahrzehnts international die Führung auf diesem Gebiet zu übernehmen. Berlin gehört dabei zu den ersten Adressen."
Die Einschätzung kommt aus berufenem Munde. Knut Reinert (Jahrgang 1968) gehört trotz seiner vergleichsweise jungen wissenschaftlichen Karriere bereits zu den profiliertesten Wissenschaftlern der internationalen Bioinformatik-Szene. Der gebürtige Saarländer hat in Saarbrücken Informatik studiert und am Max-Planck-Institut für Informatik promoviert. Von dort holte ihn die Firma Celera Genomics 1999 in die USA, wo er maßgeblich an der Entwicklung der neuen Techniken zur Genomsequenzierung beteiligt war. Der Mitautor des berühmten Science-Papers, in welchem Celera 2000 eine erste Version des menschlichen Genoms vorstellte, beschäftigte sich vor allem mit der Entwicklung der Computerprogramme, die aus vielen kleinen DNA-Stückchen das gigantische Puzzle des menschlichen Erbgutes zusammensetzten ("hierarchischer Assembler").
Die Annahme der C4-Professur für Algorithmen in der Bioinformatik durch Reinert wird von Freier Universität und BCB als Glücksfall betrachtet. "Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem der internationalen Spitzenstandorte der modernen Biotechnologie entwickelt. Insbesondere im Bereich der Bioinformatik sucht das hier vorhandene Know-how national und international seinesgleichen.", urteilt Professor Peter Deuflhard, Präsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin (ZIB) und Mitglied des Fachbereichs Mathematik und Informatik der FU. "Mit der Berufung von Knut Reinert konnten wir ein weiteres Schwergewicht der Bioinformatik gewinnen."
Knut Reinert beschäftigt sich mit der Formulierung von Algorithmen im Bereich der Bioinformatik, d.h. der Beschreibung von informatischen und mathematischen Wegen zur Lösung biologischer Probleme. Nach den Erfolgen bei der Genomanalyse hat er sich in jüngerer Zeit verstärkt Methoden der Proteomanalyse, der Untersuchung der Gesamtheit aller Proteine einer Zelle, zugewendet. Weiterhin zählt die Sequenzalignierung von RNA-Molekülen und Proteinen zu seinen Forschungsinteressen. Diesen kann Reinert in Berlin nicht nur innerhalb des BCB, sondern auch im Rahmen seiner Beteiligung an dem neu gegründeten DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien: Modellierung, Simulation und Optimierung realer Prozesse" nachgehen. Daneben wird er sich an der Freien Universität aktiv an der Gestaltung des Studiengangs Bioinformatik beteiligen, wo der Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit liegen wird.
Das BCB ist eines von sechs Bioinformatik-Kompetenzzentren, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung als Teil der "Ausbildungs- und Technologieoffensive Bioinformatik" in Berlin, Braunschweig, Gatersleben, Jena, Köln und München über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt 50 Millionen Euro fördert. Die Kompetenzzentren sollen dem Mangel an Bioinformatikerinnen und Bioinformatikern als ernsthaftem Wachstumshemmnis für den "Life Science"-Bereich in Deutschland entgegenwirken. Die Mitarbeiter der Bioinformatik-Zentren forschen in interdisziplinären Arbeitsgruppen und richten Ausbildungs- und Aufbaustudiengänge ein. An der Freien Universität sind ein B.Sc.- und ein M.Sc.-Studiengang in Bioinformatik bereits seit zweieinhalb Jahren eingerichtet. Die Bioinformatik-Zentren entwickeln insbesondere neue Bioinformatik-Werkzeuge zur Aufklärung der Funktion der auf der Erbsubstanz DNA liegenden Gene und ihrer Produkte, der Proteine.
Weitere Informationen bei:
Dr. Patricia Béziat
Max-Planck-Institut für molekulare Genetik
Berliner Centrum für Genombasierte Bioinformatik
Ihnestr. 63-73
D-14195 Berlin
Tel.: 030/8413 1716
Fax: 030/8413 1671
Email: beziat@molgen.mpg.de
URL: http://www.bcbio.de
URL: http://www.bcbio.de
Professor Dr. Knut Reinert, seit 1. Dezember 2002 Inhaber eines Lehrstuhls für Algorithmen in der Bi ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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