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10.07.1998 00:00

Bamberger Erzbischof empfing Ehrensenatorwürde der Universität

Guenter Barthenheier M. A. Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Der Bamberger Erzbischof Dr. Karl Braun empfing kürzlich die Ehrensenatorwürde der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Erst in jüngster Zeit hatte er sich für den Erhalt der Fakultät Katholische Theologie, die Bestandteil der Universität seit 1647 ist, eingesetzt. Außerdem wird die Universität seit Jahren durch die Erzdiözese in den Bereichen Lehre, Forschung und Studium unterstützt.
    Dr. Braun bekennt sich zur Konzeption der klassischen Universität und warnt vor der zunehmenden Prägung durch die "Kategorie des Nützlichen". So drohe "die Gefahr, Fragen nicht mehr wahrnehmen zu können, die den Menschen als solchen mit seinen grundlegenden Erwartungen und Bedürfnissen betreffen."

    "Universität muß die grundlegenden Fragen des Menschen wahrnehmen"
    Bamberger Erzbischof empfing Ehrensenatorwürde der Universität Bamberg

    Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg hat kürzlich dem Bamberger Erzbischof Dr. Karl Braun die Würde eines Ehrensenators verliehen. Er hat sich "um die Entwicklung der Universität verdient gemacht", begründete Rektor Prof. Dr. Alfred Hierold die Ehrung in seiner Laudatio. Erst in jüngster Zeit hat sich Erzbischof Braun für den Erhalt der Fakultät Katholische Theologie eingesetzt, indem er der rein ökonomischen Betrachtung der Katholisch-Theologischen Fakultäten durch den Obersten Rechnungshof entgegengetreten ist. Die Universität würdigt dabei, daß der Erzbischof sein Recht im Rahmen des Konkordats bezüglich der theologischen Lehrstühle sowie eines Lehrstuhls in der Philosophie, Pädagogik und in der Soziologie "sorgsam und umsichtig wahrgenommen" habe. "Sie haben die Universität immer als staatliche und säkulare Einrichtung respektiert", bescheinigte Rektor Hierold dem neuen Ehrensenator; niemals habe die Universität "im Schatten des Dombergs" gestanden, wie es gelegentlich vermutet wird.

    Unterstützung der Erzdiözese erfährt die Universität seit Jahren durch die Vergabe des Ezzo-Preises für ausgezeichnete Diplomarbeiten in der Theologie, des Brenner-Preises für ausgezeichnete Dissertationen und durch die Einrichtung der Friedrich von Spee-Gastprofessur. Außerdem werden von der Erzdiözese Stipendien für Doktoranden und Teilnehmer am internationalen Ferienkurs zur Verfügung gestellt.
    Die Bamberger Bischöfe haben für die Universität von Anfang an eine große Bedeutung gehabt. Gegründet wurde sie erstmals 1647 von Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg, ausgebaut im 18. Jahrhundert von den Fürstbischöfen Friedrich Karl von Schönborn und Adam Friedrich von Seinsheim.
    Im Zuge der Säkularisation des Hochstifts Bamberg wurde die Universität 1803 zwar aufgelassen, die theologisch-philosophischen Studien konnten jedoch in der Einrichtung eines Lyzeums fortgesetzt werden, das 1923 in den Status einer Philosophisch-Theologischen Hochschule erhoben wurde. 1972 erfolgte die Wiedergründung als staatliche Gesamthochschule durch Zusammenlegung mit einer Pädagogischen Hochschule. 1979 erhielt sie wieder den Namen Universität und 1988 die Bischofsnamen Otto und Friedrich. Die Aufnahme von Erzbischof Dr. Braun in den Kreis der Ehrensenatoren der nun 350 Jahre alten Hochschule unterstreicht die Kontinuität guter Beziehungen zwischen Erzdözese und der Universität Bamberg, erläuterte Rektor Hierold. Vor Dr. Karl Braun wurden schon die Erzbischöfe Dr. Dr. Josef Schneider und Dr. Elmar Maria Kredel zu Ehrensenatoren ernannt.

    Wie Erzbischof Dr. Braun in seiner Dankesrede betonte, bekennt er sich zur Institution der Universität; er warnt vor einer Entwicklung, bei der nur noch die "Kategorie des Nützlichen" auch im akademischen Bereich im Vordergrund stehe. Dabei drohe der Universität "die Gefahr, Fragen nicht mehr wahrnehmen zu können, die den Menschen als solchen mit seinen grundlegenden Erwartungen und Bedürfnissen betreffen. Die Frage des Menschen nach Glück, nach dem Sinn seiner Existenz, seiner Suche nach Wahrheit, Schönheit und Gutem verlieren an objektiver Bedeutung und werden in die private Sphäre des einzelnen zurückgedrängt."
    GB


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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