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03.12.2002 13:01

RUB-Physik verleiht Ehrendoktorwürde: Keine Festplatte ohne "Grünberg-Prinzip"

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Ohne seine Forschung wären die heutigen Computerfestplatten nicht denkbar: Prof. Dr. Peter A. Grünberg vom Forschungszentrum Jülich (Institut für Festkörperforschung) hat u. a. den "Riesenmagnetwiderstand" entdeckt, mit dem die Leseköpfe aller handelsüblichen Festplatten inzwischen ausgestattet sind. Für seine "bahnbrechenden Arbeiten" verleiht ihm die Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum die Ehrendoktorwürde auf ihrer akademischen Feier am 06. Dezember 2002.

    Bochum, 03.12.2002
    Nr. 368

    Keine Festplatte ohne "Grünberg-Prinzip"
    Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Peter A. Grünberg
    RUB-Physik honoriert "bahnbrechende Arbeiten"

    Ohne seine Forschung wären die heutigen Computerfestplatten nicht denkbar: Prof. Dr. Peter A. Grünberg vom Forschungszentrum Jülich (Institut für Festkörperforschung) hat u. a. den "Riesenmagnetwiderstand" entdeckt, mit dem die Leseköpfe aller handelsüblichen Festplatten inzwischen ausgestattet sind. Für seine "bahnbrechenden Arbeiten" verleiht ihm die Fakultät für Physik und Astronomie der RUB die Ehrendoktorwürde auf ihrer akademischen Feier am 06. Dezember 2002 (ab 14.00 Uhr, Hörsaal H-NB). Die Medien sind herzlich willkommen.

    Programm

    Die Verleihung der Ehrendoktorwürde ist der Höhepunkt der Fakultätsfeier, auf der auch die Absolventinnen und Absolventen des akademischen Jahres 2001/02 geehrt werden. Die Laudatio auf Prof. Grünberg hält Prof. Dr. Hartmut Zabel (Experimentalphysik, RUB), ehe Grünberg selbst über "Magnetoelektronik in Forschung und Anwendung" spricht. Musikalische Begleitung und ein Sektempfang runden die Feier ab.

    Der vierte Dr. h. c.

    Prof. Grünberg ist der vierte Wissenschaftler, dem die Bochumer Fakultät die Ehrendoktorwürde (Dr. h. c.) verleiht - "für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Zwischenschicht-Austauschkopplung und für seine Entdeckung des Riesenmagnetwiderstandes durch spinabhängigen Elektronentransport in magnetischen Übergittern", wie es in der Begründung heißt. Grünberg erforschte die magnetische Wechselwirkung - die so genannte Austauschkopplung - an Eisenschichten, die durch hauchdünne Chromschichten getrennt sind. An diesen Schichtpaketen hat er 1989 festgestellt, dass der elektrische Widerstand bei gegenläufiger magnetischer Orientierung der Eisenschichten sehr groß ist. Er wird klein, wenn man ein äußeres Magnetfeld anlegt. Dieser magnetfeldabhängige Widerstand wurde "Riesenmagnetwiderstand" (Giant Magneto-Resistance, GMR) genannt.

    Leseköpfe mit GMR-Technik

    Grünbergs Entdeckungen beeinflussen unser heutiges Leben: Keine Festplatte in herkömmlichen PC kommt mehr ohne Leseköpfe aus, die nach dem Grünberg-Prinzip funktionieren. Nur mit der GMR-Technik können bei der hohen Speicherdichte von ca. 4 Gigabyte/cm2 noch Daten ausgelesen werden. Diese Magnetfeldsensoren bewähren sich auch in anderen technischen Bereichen, z. B. als Winkel- und Positionssensoren in der Robotik oder in ABS-Systemen. Für seine Entdeckungen hat Grünberg bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u. a. den International Prize for New Materials der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft (APS), 1994, und den Deutschen Zukunftspreis für Technik und Innovation des Bundespräsidenten, 1998.

    Ein gern gesehener Gast

    Der Bochum-Duisburger Sonderforschungsbereich (SFB) 491 "Magnetische Heteroschichten: Struktur und elektronischer Transport" (Sprecher: Prof. Dr. Hartmut Zabel, RUB) beschäftigt sich intensiv damit, wie Grünbergs Entdeckungen angewandt und weiter entwickelt werden können. Prof. Grünberg ist häufiger und gern gesehener Gast in der Ruhr-Universität, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ihn als Gutachter des SFB benannt.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmut Zabel, Lehrstuhl für Experimentalphysik, insbesondere Festkörperphysik, Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum, NB 4/131, Tel. 0234/32-23649, -23650, Fax: 0234/32-14173, E-Mail: hartmut.zabel@rub.de
    Internet:
    (Prof. Grünberg) http://www.fz-juelich.de/iff/personen/P.Gruenberg/
    (SFB 491): http://www.ep4.ruhr-uni-bochum.de/sfb/


    Weitere Informationen:

    http://www.fz-juelich.de/iff/personen/P.Gruenberg/
    http://www.ep4.ruhr-uni-bochum.de/sfb/


    Bilder

    Prof. Dr. Peter A. Grünberg. Foto: Forschungszentrum Jülich
    Prof. Dr. Peter A. Grünberg. Foto: Forschungszentrum Jülich

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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