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Wissenschaft
Wenn Patienten Implantat-getragenen Zahnersatz wünschen, müssen sie sicher sein können, dass ihr Zahnarzt mit dem aktuellen Stand der Implantologie vertraut ist. Dafür sorgt die strukturierte und kontinuierliche Fortbildung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Mehr als 500 Zahnärzte haben bislang das "Curriculum Implantologie" absolviert, berichten Experten auf der Jahrestagung der Gesellschaft in München (5.-7.12.). Auch das "Continuum - die Weiterqualifikation", ein neues Angebot, stößt bei den Zahnmedizinern auf Interesse.
Die Implantologie befindet sich in deutschen Zahnarzt-Praxen auf dem Vormarsch. Dies liegt zum einen an der steigenden Nachfrage von Seiten der Patienten. Zum anderen sind inzwischen ausgefeilte Behandlungstechniken und Materialien verfügbar, die in den meisten Fällen eine hochwertige Versorgung ermöglichen.
Allerdings hinkt die Ausbildung der Zahnmediziner den aktuellen Trends an der Forschungsfront hinterher. "Die Qualität der implantologischen Ausbildung ist an den Universitäten nicht in einem solchen Ausmaß möglich, wie es erforderlich wäre", erklärt Dr. Günter Dhom, Fortbildungsreferent der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Dennoch genügt einigen Zahnärztekammern die Mitteilung eines Zahnarztes, er sei auf diesem Gebiet tätig, damit dieser einen so genannten "Interessenschwerpunkt" ausweisen darf. Es existieren bei den betreffenden Kammern jedoch weder konkrete Qualitätsanforderungen, noch muss der Zahnarzt eine entsprechende Qualifikationen nachweisen. "Dies ist ein Patiententäuschungsmanöver erster Güte", kritisiert Dr. Dr. Roland Streckbein, Vizepräsident und designierter Präsident der DGI. "Die Kammern müssen das absurde Sich-selbst-Ernennen unbedingt ad acta legen." Erforderlich ist nach Auffassung der Experten eine strukturierte und kontinuierliche Fortbildung für Hochschulabsolventen und praktizierende Zahnärzte.
Erfolgsmodell "Curriculum Implantologie". Um hier die bestmögliche Qualität zu garantieren, bietet die DGI seit vier Jahren das "Curriculum Implantologie" an. Es gehört zu jenen Anforderungen, die später zur Erlangung des Tätigkeitsschwerpunkts Implantologie Voraussetzung sind.
Die Fortbildung im Curriculum läuft über etwa zwei Jahre. Die Teilnehmer erwerben ihr Wissen an acht Wochenenden in über 130 Unterrichtsstunden. Besonderen Wert legt die Fachgesellschaft dabei auf die praktische Ausbildung. Die enge Zusammenarbeit zwischen renommierten Hochschulforschern und Praktikern in der DGI sorgt dafür, dass neue Entwicklungen sehr schnell in das Fortbildungsangebot integriert werden. Allerdings werden neue Methoden erst dann aufgenommen, wenn ihre Bedeutung wissenschaftlich ausreichend belegt ist. "Die DGI setzt auf Evidenz-basierte, nicht auf Eminenz-basierte Medizin", schmunzelt Dhom. Inzwischen haben mehr als 500 Zahnärzte das Curriculum - den Goldstandard der implantologischen Fortbildung - absolviert und mit einer Prüfung abgeschlossen.
Ein neues Forum: Das Continuum. Darüber hinaus hat die DGI in diesem Jahr ein weiteres Fortbildungsforum etabliert. Das "Continuum - Die Weiter-Qualifikation" gibt den Absolventen des Curriculums und anderen interessierten Zahnärzten die Möglichkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden. "Mindestens eine Fortbildungsveranstaltung zu einem implantologischen Thema pro Jahr ist die Voraussetzung, um in der Implantologie up to date zu bleiben", betont Dhom. Nötig ist diese Fortbildung auch, um den Tätigkeitsschwerpunkt weiterhin ausweisen zu dürfen: "Die Qualifizierung in der Implantologie ist befristet", erklärt Dhom. Im vergangenen Jahr nahmen bereits über 200 Teilnehmer am Continuum teil. "Die Resonanz ist sehr positiv", freut sich der Fortbildungsreferent.
Rückfragen an:
Dr. Günter Dhom
Bismarckstraße 27
67059 Ludwigshafen
Telefon: 06 21-68 12 44 51
Telefax: 06 21-68 12 44 69
dgi@dr-dhom.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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