idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.01.2014 14:55

Verstärkte Nikotinabhängigkeit bei Trägern einer Genmutation

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Forscher des Institut Pasteur, des CNRS (Zentrum für wissenschaftliche Forschung) und der UPMC (Universität Pierre und Marie Curie) haben bei Mäusen nachgewiesen, dass das Verlangen nach Nikotin stark von einer sehr häufig beim Menschen auftretenden Genmutation abhängt.

    Diese Mutation, die auf den neuronalen Nikotinrezeptor wirkt, stört dessen Funktionsweise und bewirkt damit eine teilweise Inaktivierung des "Belohnungssystems". Träger einer solchen Mutation müssen aus diesem Grund ihren Tabakkonsum steigern, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für die Entwicklung von Behandlungen zur Raucherentwöhnung für Menschen mit dieser Mutation.

    Wird Tabak konsumiert, bindet sich das darin enthaltene Nikotin an die Nikotinrezeptoren, was zur Aktivierung des "Belohnungssystems" führt. Dabei handelt es sich um ein neuronales System, das im normalen Funktionszustand beim Menschen u. a. Wohlbefinden auslöst. Die gleiche Wirkung hat Nikotin bei Rauchern auf das Gehirn. Diese Wirkung hält selbst an, wenn der Raucher gerade keinen Tabak konsumiert. Der Tabakkonsum eines Menschen ist demzufolge eng mit der Sensibilität der Nikotinrezeptoren verbunden.

    Das Team um Uwe Maskos, Leiter der Abteilung "Integrative Neurobiologie cholinergischer Systeme" (Pasteur / CNRS), und Philippe Faure, CNRS-Forscher am Labor "Neurobiologie adaptiver Prozesse" (CNRS / UPMC) haben jetzt herausgefunden, dass die Tabakabhängigkeit vom genetischen Erbe des Menschen beeinflusst werden kann. Die Forscher haben an Mäusen nachgewiesen, dass eine Genmutation dazu führt, dass die Nikotinempfindlichkeit stark abnimmt. Um den gleichen Effekt zu erzielen, benötigen Träger dieser Mutation deshalb eine höhere Nikotindosis (ca. 3 Mal höhere Dosis) als Menschen, die keinen solchen Defekt haben.

    Diese Mutation tritt sehr häufig auf. Studien haben ergeben, dass etwa 35% der Europäer und fast 90% der Starkraucher betroffen sind.

    Kontakt:
    - Presseabteilung des Pasteur-Instituts - Nadine Peyrolo - nadine.peyrolo@pasteur.fr - +33 145 68 8147

    Quelle: Pressemitteilung des CNRS – 13.12.2013 - http://www2.cnrs.fr/sites/communique/fichier/cp_nicotine_13_12_2013.pdf

    Redakteur: Louis Thiebault, louis.thiebault@diplomatie.gouv.fr– http://www.wissenschaft-frankreich.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).