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Gerhard Kreysa trieb selbst aktiv die Grundlagenforschung mit seinen eigenen Arbeiten voran und fand durch modelltheoretische Beschreibungen der Reaktionstechnik häufig fachübergreifende Lösungswege drängender praktischer Probleme, zugleich beeinflußte er als Forschungsmanager der DECHEMA die strategische Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet der Chemietechnik.
Die Fakultät für Bergbau, Hüttenwesen und Maschinenwesen der TU Clausthal zeichnete am Freitag, den 10. Juli Professor Dr.rer.nat. Gerhard Kreysa mit der Ehrendoktorwürde aus. Gerhard Kreysa, der 1945 in Dresden geboren wurde und nach Studium und Promotion an der TU Dresden 1973 bei der DECHEMA als wissenschaftlicher Mitarbeiter seine berufliche Tätigkeit begann, hat mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten Grundlagen für praxisnahe elektrochemische Verfahren der Abwasserbehandlung, die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen, die elektrochemische Kohleumwandlung und u.a. die elektrochemische Gasreinigung gelegt. In über 130 wissenschaftlichen Publikationen legte Gerhard Kreysa seine Forschungsergebnisse nieder und erhielt neun Patente.
1978 habilitierte sich Gerhard Kreysa mit einer Arbeit über die "Konzeption der elektrochemischen Prozeßtechnik und der Anwendung auf Fest- und Wirbelbettzellen" an der Universität Dortmund und übernahm im selben Jahr die Leitung der Arbeitsgruppe "Elektrochemie" im DECHEMA-Institut in Frankfurt am Main. Im September 1985 ernannte ihn die Universität Dortmund zum außerplanmäßigen Professor und seit Juli 1986 war Gerhard Kreysa neben seiner umfangreichen wissenschaftlichen Forschungsarbeit als stellvertretender Geschäftsführer der DECHEMA an der Seite von Professor Dr.rer. nat. Dr.-Ing. E.h. Dieter Behrens tätig. Seit 1992 leite er als Geschäftsführer die DECHEMA, die Deutsche Gesellschaft für chemisches Apparatewesen, Chemische Technik und Biotechnologie e.V.
Gerhard Kreysa trieb selbst aktiv die Grundlagenforschung mit seinen eigenen Arbeiten voran und fand durch modelltheoretische Beschreibungen der Reaktionstechnik häufig fachübergreifende Lösungswege drängender praktischer Probleme, zugleich beeinflußte er als Forschungsmanager der DECHEMA die strategische Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet der Chemietechnik. In diesem Sinne charakterisierte Professor Dr. Jürgen Fuhrmann Kreysas Lebensweg als den eines "Managers mit Pfadfinderbewußtsein".
Der Rektor, Professor Dr.-Ing. Peter Dietz, dankte für die ehrliche und pragmatische Art, in welcher Professor Kreysa stets Gespräche und Diskussionen in der DECHEMA leite: "Ihre Argumente sind wie Nägel. Je stärker, man auf sie einschlägt, desto tiefer sitzen sie." Und da er in Erinnerung habe, mit welchem Gesichtsausdruck Kreysa weitschweifigen Reden folge, faßte er sich kurz und gratulierte dem neuen Ehrendoktor herzlich.
In seinem Festvortrag zeigte Kreysa Wege auf, von der Angst, welche der chemischen Industrie, ausgelöst durch Großunfälle wie in Bhopal und Seveso, heute entgegenschlägt, zu einer wirklichen Akzeptanz ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit zu gelangen. So verwirkliche die Chemische Industrie heute schon sehr weitgehend die Prinzipien des produktionsintegrierten Umweltschutzes. Die Wirkungsweise der Naturgesetze wird für technische Anlagen in der Weise genutzt, daß die Anlage im Falle eines Unfalles automatisch von selbst auf Grund der Prozeßführung in einen sicheren Zustand zurückkehrt. Aufgabe des Ingenieurs ist es, mit solchen neuen Verfahrenswegen die dem System innewohnende Sicherheit zu erhöhen. Und zum anderen müßten Maschinen und Anlagen bereits so konzipiert werden, daß Fehlbedienungen von vorne herein ausgeschlossen sind. In englischer Prägnanz brachte Professor Kreysa seine Auffassung auf den Punkt. "Try to change situations, not people ".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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