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13.07.1998 00:00

Neuer Glanz für alte Kunstwerke

Dr. Ralf Jaeckel Unternehmenskommunikation
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS

    Hart zum Schmutz, aber sanft zu historischen Kunstwerken: Mit moderner Lasertechnik können Schmutzschichten entfernt werden, ohne die wertvollen Denkmäler zu beschädigen. Dresdner Forscher untersuchen die Einsatzmöglichkeiten des Laserreinigens im Denkmalschutz.

    Restauratoren haben eine schwere Aufgabe: Sie müssen Dreckkrusten von historischen Denkmälern abtragen, ohne dabei die wertvollen Objekte zu beschädigen. Mit herkömmlichen Verfahren ist dies nicht immer möglich. Eine schonende Alternative bieten da Laser: Sie entfernen Schmutz, Rost und Farben restlos, ohne historische Kunstwerke oder Portale denkmalgeschützter Bauten anzugreifen.

    "Unter Einwirkung kurzer Laserimpulse hoher Energie werden Krusten scheibchenweise verdampft", erläutert Dr. Günter Wiedemann vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden das Prinzip des Verfahrens. Der Laser arbeitet in vielen Fällen sehr selektiv; er trägt nur die Dreckschicht ab. Das darunterliegende Material wird geschont. Dies ist möglich, weil der Laser nur sehr kurze Energie-Impulse - sie betragen in der Regel weniger als zehn Nanosekunden - aussendet. Noch bevor zum Beispiel der empfindliche Sandstein einer Skulptur erwärmt wird, ist der Impuls schon wieder vorbei. "Voraussetzung für den Einsatz der Lasertechnik ist jedoch, daß die Dreckkruste das Laserlicht besser absorbiert als der zu erhaltende Untergrund", schränkt der Forscher ein. Die optischen, beziehungsweise thermischen Eigenschaften der Verunreinigungen und der Originalsubstanz des Denkmals müssen sich deutlich voneinander unterscheiden, nur dann können zum Beispiel Skulpturen oder Verzierungen materialschonend gesäubert werden.

    In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit zwei Millionen DM geförderten Projekt untersuchen Forscher jetzt die Möglichkeiten und Grenzen des Laserreinigens für Kunstwerke aus Stein unterschiedlicher Bauepochen und Territorien. Zu dem interdisziplinären Team gehören unter anderem Laserexperten des IWS und der Fachhochschule Münster, Naturwissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar und des Ingenieurbüros für Bauwerkserhaltung Weimar sowie Restauratoren der Bauhütte Naumburg und des Instituts für Diagnostik und Konservierung Sachsen / Sachsen-Anhalt. Nach Abschluß der Laborunter-suchungen soll die Technik auch für die Restaurierung von Teilen bekannter deutscher Baudenkmäler wie dem Residenzschloß Dresden, dem Kölner Dom oder dem Freiburger Münster eingesetzt werden.

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
    01277 Dresden, Winterbergstr. 28

    Dr. Günter Wiedemann
    Tel.: 0351 / 25 83-251
    Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: wiedemann@iws.fhg.de

    Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Ralf Jäckel
    Tel.: 0351 / 25 83-444
    Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: jaeckel@iws.fhg.de

    Attraktive Fotos stellen wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.iws.fhg.de/ext/allg/presse.htm
    http://www.iws.fhg.de/ext/infonew/info_12/info_12.htm


    Bilder

    Auch Bronze, wie die Bronze-Büste von Victor-Aimé Huber, kann mit dem Laser gereinigt werden
    Auch Bronze, wie die Bronze-Büste von Victor-Aimé Huber, kann mit dem Laser gereinigt werden

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Kunst / Design, Maschinenbau, Musik / Theater, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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