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Instrumente und Datenbank des EU-Projekts ELDIA allgemein zugänglich – Alarmsignal für Entscheidungsträger zur Rettung gefährdeter Sprachen
Das Sprachvitalitätsbarometer EuLaViBar ist ein Instrument für die Untersuchung, in welchem Maße eine Sprache vom Aussterben bedroht ist. Wissenschaftler von acht Universitäten in sechs europäischen Ländern haben das Barometer im Rahmen einer dreieinhalbjährigen EU-geförderten Studie entwickelt. Es steht nun allen Interessenten im Internet unter der Adresse http://www.eldia-project.org/index.php/eulavibar zur Verfügung. „Wir haben das Instrument entwickelt, um die teilweise stark bedrohten Sprachen der finnisch-ugrischen Minderheiten zu untersuchen“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Anneli Sarhimaa von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), unter deren Leitung die Studie durchgeführt wurde. „Das Sprachvitalitätsbarometer lässt sich aber grundsätzlich auf alle Sprachen anwenden, die vom Aussterben bedroht sind.“
Das Barometer soll politischen Entscheidungsträgern und Verantwortlichen helfen, die Bereiche herauszufinden, in denen eine Sprache besonders gefährdet ist. Die Angaben des Barometers beruhen auf empirischen Daten, die mithilfe von Fragebögen ermittelt werden. Die Identifizierung von besonders kritischen Bereichen kann dazu beitragen, Revitalisierungsmaßnahmen zielführend zu planen und die verfügbaren Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
Die EU hat das Projekt „European Language Diversity for All“ (ELDIA) zwischen 2010 und 2013 mit 2,7 Millionen Euro gefördert. Die beteiligten Forscher laden alle interessierten Wissenschaftler weltweit dazu ein, die ELDIA-Datenbasis an der Universität Mainz nun auch für ihre eigenen Forschungen zu nutzen. Informationen über die Datenbank finden sich im Internet unter http://www.eldia-project.org/index.php/eldiadata.
Abbildungen/Foto:
http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/05_english_sneb_eldia_02.jpg
Vitalitätsbarometer EuLaViBar für Karelisch in Finnland: Das Barometer zeigt einen sehr alarmierenden Stand der Sprachgefährdung an. Im Hinblick auf die Schwerpunkte „Kapazität“ und „Sprachprodukte“ ist Karelisch in Finnland eine akut gefährdete Sprache, im Hinblick auf die Schwerpunkte „Gelegenheit“ und „Wunsch“ ist die Sprache ernsthaft gefährdet. Legende: Sprachnutzung (grün), Bildung (rot), Gesetzgebung (gelb), Medien (blau)
Quelle: © www.eldia-project.org
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Anneli Sarhimaa
Sprachen Nordeuropas und des Baltikums
Department of English and Linguistics
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-23081 oder 39-23080
Fax +49 6131 39-23973
E-Mail: sarhimaa@uni-mainz.de
http://www.sneb.uni-mainz.de/univ-prof-dr-anneli-sarhimaa/
Weitere Links:
http://www.eldia-project.org/
https://www.facebook.com/pages/ELDIA-European-Language-Diversity-for-All/1099895...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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