idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.02.2014 16:41

TU Berlin: ERC Consolidator Grant

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Exquisiter Preis für exquisite Forschung
    Der Physiker Stephan Reitzenstein erhält hoch dotierten ERC Consolidator Grant der EU

    Hoch angesehen und hoch dotiert ist der ERC Consolidator Grant, mit dem Prof. Dr. Stephan Reitzenstein ausgezeichnet wird. Der Physiker leitet am Institut für Festköperphysik der TU Berlin die Arbeitsgruppe Optoelektronik und Quantenbauelemente und erhält für seine Forschung in den nächsten fünf Jahren zwei Millionen Euro.

    Der ERC Consolidator Grant wird von der EU an exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben und fördert deren innovative vielversprechende Forschung.

    Das Projekt „Quantum Control of Photonic Semiconductor Nanostructures“, kurz „EXQISITE”, für das Stephan Reitzenstein den ERC Consolidator Grant bekommt, beschäftigt sich mit der externen Quantenkontrolle von nanophotonischen Bauteilen. Im Fokus stehen nanostrukturierte Mikrolaser und Einzelphotonenquellen auf der Basis von III-V-Halbleitern. Diese Quantenbauelemente emittieren geringste Lichtmengen, und ihre Funktionsweise soll in „EXQISITE” erstmals über die gezielte Rückkopplung einzelner Lichtteilchen (Photonen) maßgeblich beeinflusst werden.

    Rückkopplungsphänomene als solche kommen in der Natur auf vielfältige Weise vor und bestimmen zum Beispiel das tägliche Wetter. Bekannt ist dieses Phänomen als Schmetterlingseffekt. Dieser besagt, dass rückgekoppelte physikalische Systeme auf kleinste Veränderungen der Ausgangsbedingungen extrem empfindlich reagieren. Das Verständnis solcher Phänomene ist aus physikalischer Sicht höchst interessant und wird klassisch mittels Chaosforschung im Bereich der nichtlinearen Dynamik komplexer Systeme behandelt.

    In „EXQISITE“ sollen nun die Rückkopplung und die externe Kontrolle dynamischer nanophotonischer Systeme erstmals in der „Quanten-Welt“ etabliert und untersucht werden. In diesem quantenoptischen Regime soll die Rückkopplung nicht wie bisher über Lichtpulse erfolgen, die viele Millionen von Photonen enthalten, sondern im Limit einzelner Lichtteilchen. Zu diesem Zweck kommen kleinste Mikrolaser und Einzelphotonenquellen auf Basis von Halbleiter-Quantenpunkten (auch als künstliche Atome bezeichnet) zum Einsatz.

    Dieser Ansatz erlaubt einen einzigartigen Zugang zur externen Kontrolle von optischen Quantensystemen, der sowohl neue Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung verspricht, als auch eine potenzielle Anwendungsrelevanz hat. Im Bereich der Mikrolaser sind beispielsweise chaotische Pulsfolgen durch externe Rückkopplung und die Synchronisation mehrerer Mikrolaser von großem Interesse. Das könnte den Weg für eine abhörsichere Datenübertragung über chaotische Lichtpulse bereiten. Der Schwerpunkt des Forschungsprojektes „EXQISITE“ liegt im Bereich der Quantenphysik, in welchem die externe Quantenkontrolle über einzelne Photonen dazu beitragen soll, robuste Konzepte und Bauelemente für zukünftige Quanteninformationstechnologien zu entwickeln.

    Prof. Dr. Stephan Reitzenstein studierte Physik an der Universität Würzburg, wo er auch promovierte und 2010 habilitiert wurde. Seit 2011 lehrt und forscht er an der TU Berlin.

    Mit dem ERC Consolidator Grant will die EU junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin unterstützen, ihre Forschung in Europa durchzuführen. In der Ausschreibung zum ERC Consolidator Grant heißt es, dass strukturelle Probleme derzeit zu einem dramatischen Verlust an Forschungstalenten in Europa führten und die Bildung der nächsten Generation von Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern, die mit neuen Ideen und neuer Dynamik aufwarteten, erschweren würden. Der ERC Consolidator Grant will jungen Spitzenforschern eine Forschungslaufbahn in Europa ermöglichen.

    3573 Zeichen

    Fotomaterial zum Download
    www.tu-berlin.de/?id=144634

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Stephan Reitzenstein, Leiter der Arbeitsgruppe Optoelektronik und Quantenbauelemente am Institut für Festkörperphysik der TU Berlin, Hardenbergstr. 36, 10623 Berlin, Tel.:030/314-79704, -22001 (Sekr.), Fax: 030/314-22064, E-Mail: ste-phan.reitzenstein@physik.tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).