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Wissenschaft
Der Mathematik-Professor Stefan Deschauer, Inhaber der Professur für Didaktik der Mathematik der TU Dresden, hat eine der wichtigsten spätbyzantinischen Mathematik-Handschriften transkribiert, übersetzt und als kommentierte Ausgabe „Die Große Arithmetik“ veröffentlicht, über welche auch in der aktuellen Ausgabe Dresdner Universitätsjournals (UJ 6/2014) berichtet wird.
Die Handschrift stammt aus der Endzeit des Byzantinischen Reiches und ist ein wissenschaftsgeschichtliches Dokument ersten Ranges, repräsentiert sie doch mathematisches Wissen aus der Zeit des beginnenden Aufstiegs des Osmanischen Reiches zur Großmacht.
Mit ihr versuchte der unbekannte Handschriften-Autor in einer auch für Laien verständlichen Darstellungsweise seinen Lesern zu erklären, wie man mit dem damals neuen Zahlensystem, also mit der aus Indien stammenden „Nichts“-Zahl Null und den aus Samarkand stammenden Dezimalbrüchen, rechnen kann. In Mitteleuropa wurde das Rechnen mit Dezimalbrüchen erst etwa 150 Jahre später bekannt.
Mit der Ausdehnung des osmanischen Reiches nach Nordwesten gelangten ab dem 15. Jahrhundert viele hochentwickelte wissenschaftliche Verfahren und Erkenntnisse, so auch aus dem Bereich der Mathematik, bis in das zentrale Europa und befruchteten die dort bis dahin zurückgebliebene Wissenschaftskultur.
Stefan Deschauer: „Die große Arithmetik aus dem Codex Vind. phil. gr. 65“, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2014, ISBN13: 978-3-7001-7533-9, ca. 90 Euro
Informationen für Journalisten:
Prof. Stefan Deschauer
Professur für Didaktik der Mathematik der TU Dresden
Tel. 0351 463-37552
stefan.deschauer@tu-dresden.de
Buchcover „Die große Arithmetik aus dem Codex Vind. phil. gr. 65“
Rechteinhaber: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Mathematik
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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