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International renommierter Philosoph wird Verknüpfung von analytischer Philosophie und neurowissenschaftlicher Forschung vorantreiben
Thomas Metzinger, Professor für Theoretische Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), wird neuer Fellow des Gutenberg Forschungskollegs (GFK). Metzinger ist einer der führenden deutschen Philosophen der Gegenwart und ein international renommierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Philosophie des Geistes. Im Zentrum seiner Arbeiten stehen Fragen nach dem Bewusstsein und Selbstbewusstsein des Menschen, wobei er philosophische und neurowissenschaftliche Ansätze zusammenführt. Metzinger ist seit dem Jahr 2000 Professor in Mainz und leitet hier den Arbeitsbereich Theoretische Philosophie und die Forschungsstelle Neuroethik. „Dank seiner akademischen Brillanz und seiner interdisziplinären Forschungsaktivitäten gehört Thomas Metzinger zu den herausragenden Philosophen unserer Zeit. Seine Arbeiten werden weit über die Grenzen seines Faches hinaus rezipiert. Wir freuen uns, ihn als neuen Fellow des Gutenberg Forschungskollegs begrüßen zu können“, teilte GFK-Direktor Univ.-Prof. Dr. Matthias Neubert mit.
Metzinger versucht in seinen Arbeiten, Erkenntnisse der Hirnforschung mit philosophischen Theorien zu verbinden, um sich den Fragen nach dem Bewusstsein und dem Selbst des Menschen zu nähern. Öffentliche Beachtung fand insbesondere seine Auffassung, dass ein „Selbst“ überhaupt nicht existiert, sondern ein Konstrukt des menschlichen Geistes sei – eine Theorie, die er in dem Buch „Der Ego-Tunnel. Eine neue Philosophie des Selbst“ auch für ein breites Publikum dargestellt hat. Er stützt seine Aussagen unter anderem auf Ganzkörper-Illusionen, die in Versuchen mit Mitteln der virtuellen Realität hervorgerufen werden konnten. Fachspezifische Veröffentlichungen hierzu wurden u.a. im renommierten Wissenschaftsjournal Science publiziert.
Thomas Metzinger hat 1985 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt über „Neuere Beiträge zur Diskussion des Leib-Seele-Problems“ promoviert und 1992 an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema „Subjekt und Selbstmodell“ habilitiert. Er lehrte und forschte unter anderem in Saarbrücken, Bremen, San Diego und Osnabrück, bevor er 2000 den Ruf auf eine Professur für Theoretische Philosophie an der JGU annahm. Für seine Forschungen wurde er in den letzten Jahren unter anderem mit Fellowships renommierter Einrichtungen wie des Berliner Wissenschaftskollegs und des Bielefelder Zentrums für interdisziplinäre Forschung sowie mit einer Gastprofessur an der Turiner Scuola di Alta Formazione Filosofica ausgezeichnet. Er ist Gründer und Direktor der MIND-Group am Frankfurt Institute for Advanced Studies, eine Gruppe junger Wissenschaftler, die sich mit Fragen des Geistes, des Bewusstseins und der Erkenntnis befassen.
Im Rahmen des GFK-Fellowship wird Metzinger in den kommenden fünf Jahren die Verknüpfung von analytischer Philosophie und empirischer neurowissenschaftlicher Forschung vorantreiben, wobei Probleme des Bewusstseins und des Selbstbewusstseins weiterhin eine zentrale Stellung einnehmen.
Foto:
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Univ.-Prof. Dr. Thomas Metzinger
Foto/©: Onassis Foundation
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Matthias Neubert
Direktor des Gutenberg Forschungskollegs (GFK)
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-23681
Fax +49 6131 39-24611
E-Mail: matthias.neubert@uni-mainz.de
http://www.gfk.uni-mainz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Medizin, Philosophie / Ethik
überregional
Personalia
Deutsch
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