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Der Saarbrücker Theologieprofessor Wolfgang Kraus hat von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.
In der Laudatio heißt es, Kraus hätte sich insbesondere um das jüdisch-christliche Gespräch und um die deutsch-israelischen Beziehungen verdient gemacht. Dabei sei sein Engagement für das Projekt „Synagogen-Gedenkband“ besonders hervorzuheben. Bei dieser Forschungsarbeit, die zusammen mit dem Jerusalemer Institut „Beit Ashkenas“ erfolgt – einem Projekt zur Erforschung zerstörter Synagogen in Europa – sei Kraus „der wichtigste Partner aus Deutschland“. Zwei große Bände unter dem Titel „Mehr als Steine“ sind hierzu bereits erschienen, ein dritter soll noch in diesem Jahr publiziert werden. Dabei ist es den Bearbeitern wichtig, nicht nur Steine zu dokumentieren, sondern den kulturellen Verlust deutlich werden zu lassen, der mit der Zerstörung der jüdischen Kultur einherging. In Saarbrücken hat Kraus zusammen mit dem Slavisten Prof. Roland Marti ein Projekt ins Leben gerufen, das die Synagogen in den ehemals zu Deutschland gehörenden beziehungsweise besetzen oder annektierten Ostgebieten (Schlesien, Sudentenland, Ostpreußen, Pommern) dokumentiert. Das Projekt wird vom Bundesminister für Kultur und Medien gefördert.
Kraus arbeitet derzeit an der Fachrichtung Evangelische Theologie als Professor für Bibelwissenschaft. Er hat Bücher zum Neuen Testament und zum christlich-jüdischen Dialog veröffentlicht. Daneben hat er mit 80 Kollegen weltweit erstmalig eine komplette deutsche Übersetzung und Kommentierung der Septuaginta, des griechischen Alten Testaments, vorgelegt. Er ist Mitglied im Direktorium des Zentrums für historische Europaforschung (ZHEUS) der Universität des Saarlandes und „Research Associate“ an der Universität Pretoria (Südafrika) sowie am Institut für Septuaginta und Biblische Textforschung in Wuppertal.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Theologie und Kultur- beziehungsweise Humanwissenschaften ist Kraus ein Anliegen. Er sieht sich aus der Tradition der europäischen Aufklärung heraus und vor dem Hintergrund der pluralen Kultur Europas dem interreligiösen Dialog in Forschung und Lehre besonders verpflichtet.
Nach Gert Hummel ist Wolfgang Kraus bereits der zweite Träger des Bundesverdienstkreuzes aus den Reihen der Fachrichtung Evangelische Theologie an der Universität des Saarlandes.
Hier können Sie ein Foto von Prof. Wolfgang Kraus herunterladen:
http://www.uni-saarland.de/pressefotos
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Kraus
Evangelische Theologie
Tel.: +49 (0)681 302-3144, -3664
E-Mail: w.kraus@mx.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kulturwissenschaften, Religion
regional
Personalia
Deutsch
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