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17.04.2014 10:06

GfV fordert, die Versorgung mit Impfstoffen sicher zu stellen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Ulm – Immer wieder kommt es in Deutschland zu Lieferengpässen bei zahlreichen Impfstoffen*. „Schuld daran sind die Monopolisierung der Hersteller, die Globalisierung der Impfstoffmärkte und die Rabattvertragspolitik der gesetzlichen Krankenkassen“, kritisiert die Gesellschaft für Virologie (GfV). Das ohnehin zu geringe Forschungsinteresse nehme so immer weiter ab. Die aktuellen Entwicklungen gefährden aber vor allem die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen, warnen die Experten. In einer Stellungnahme fordert die Fachgesellschaft die Gesundheitspolitiker der Länder und des Bundes auf, umgehend Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

    Weltweit agieren immer weniger Impfstoffhersteller auf dem Markt. „Wir erwarten eine kritische Monopolbildung“, sagt Professor Dr. med. Hartmut Hengel, Vizepräsident der GfV. Bereits jetzt werden die meisten Standardimpfstoffe nicht mehr in Deutschland hergestellt. Es sei nun Aufgabe von Bund und Ländern, die nötigen Schritte einzuleiten, um diese Entwicklung aufzuhalten. Nur so könne verhindert werden, dass Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln in Europa aufgrund von Lieferengpässen bei Impfstoffen wieder vermehrt auftreten.

    In der aktuellen Stellungnahme hat die GfV klare Forderungen an die Gesundheitspolitiker von Bund und Ländern gestellt: Unter anderem muss die zuständige Bundesoberbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut, Lieferengpässe systematisch erfassen. Rabattverträge sollen abgeschafft werden, so dass Ärzte und Patienten wieder frei zwischen Impfstoffen wählen können. „Stattdessen müssen in Deutschland neue Methoden der Kostenkontrolle eingeführt werden“, ergänzt Professor Dr. med. Thomas Mertens, Präsident der GfV. Die Forschung benötige Anreize, neue Impfstoffe zu entwickeln und auch die Schutzwirkung bereits zugelassener Impfstoffe zu vergleichen. „Dafür wäre mehr finanzielle Unterstützung nötig, aber auch zusätzliche Förderinstrumente etwa des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) oder der EU würden helfen“, so Hengel. Die Gesellschaft für Virologie appelliert dabei nicht nur an die Politik – auch Impfstoffhersteller und Krankenkassen sollten Verantwortung für das Gemeinwohl und eine moderne Vorsorgemedizin übernehmen.

    Weitere Informationen und Forderungen für eine bessere Versorgung mit Impfstoffen hat die GfV auf Ihrer Website in ihrer aktuellen Stellungnahme veröffentlicht.

    *Bsp: etwa bei den Vakzinen gegen Masern-Mumps-Röteln-Windpocken, Tollwut, Gelbfieber, Grippe, Typhus oder Cholera

    Quelle:
    Stellungnahme GfV (Newsletter 4/2014)

    Kontakt für Journalisten:
    GfV Pressestelle
    Kathrin Gießelmann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart

    Tel.: 0711 8931-981
    Fax: 0711 8931-984
    E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.g-f-v.org
    http://www.g-f-v.org/Newsletter


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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