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Wissenschaft
Symposium am 8. Februar an der Uni Jena ehrt den Religionsphilosophen Martin Buber
Jena (06.02.03) "Der Mensch ist zur Umkehr und zum Neubeginn fähig" so lautet einer der Leitgedanken Martin Bubers (1878-1965). Der jüdische Religionsforscher und -philosoph ist damit einer der geistigen Väter der Erwachsenenbildung. Anlässlich seines 125. Geburtstags richtet das Institut für Erziehungswissenschaften gemeinsam mit dem Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 8. Februar das Symposium "Martin Buber und Jena - Gespräche über Bildung und Erziehung" aus.
Dass der Mensch sich (unabhängig von seinem Alter) ändern, seine Positionen überdenken kann, ist Voraussetzung für jede Art von Dialog. Der Dialog der Kulturen, das Zwiegespräch der Religionen, die Suche nach einer gemeinsamen Plattform für das scheinbar Unvereinbare ist einer, wenn nicht sogar der Hauptschwerpunkt in Martin Bubers Werk. Nicht nur in seiner Theorie stellt er unsere Dialogfähigkeit als die Eigenschaft dar, die uns "menschlich" macht. Er selbst praktizierte den Dialog lebenslänglich. Als einer der ersten Juden nahm er nach dem Zweiten Weltkrieg den Kontakt zu Deutschland wieder auf. Die Bedeutung Bubers für die deutsche Identität und die deutsch-jüdischen Beziehungen ist enorm.
"In der Geschichte der Erziehung ist Martin Buber keine Randfigur. Seine Ideen und Ansichten befruchten seit Jahren fachgebietsübergreifend die Forschung", sagt Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz, einer der beiden Tagungsverantwortlichen. "Dass Buber, ganz Praktiker, selbst die ersten Erwachsenenbildungszentren in Israel gründete, rückt ihn ins Zentrum meines Fachgebietes", erklärt Prof. Dr. Martha Friedenthal-Haase. Die Lehrstuhlinhaberin für Erwachsenenbildung stellt auf der Expertentagung erstmals einen Briefwechsel aus dem Jahre 1924 zwischen Martin Buber und dem Leiter der Jenaer Volkshochschule Wilhelm Flitner vor. Vor- und nachbereitend zu der Vortragsreihe, die Buber "in der Volkshochschule einer mitteldeutschen Industriestadt" (Jena) hielt, trat der Erwachsenenbilder in den Dialog mit dem Jenaer Kollegen. "Diese sorgfältige Vorbereitung sagt etwas über die damalige Veranstaltungskultur aus", erklärt Prof. Friedenthal-Haase.
Die Tagungsverantwortlichen haben bewusst Dozenten aus Jena verpflichtet, um den Jena-Bezug zu betonen. Besonders Nachwuchsforschern gibt das Symposium eine Plattform. Ihre Beiträge setzen sich mit Bubers Werken und seinen Briefwechseln, den schriftgewordenen Dialogen mit Persönlichkeiten wie dem damaligen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld oder Philosophenkollege Leo Baeck auseinander. Begleitend zu den Vorträgen wird bereits ab Freitag (7. Februar) eine kleine Ausstellung mit Originalbriefen, Übersetzungen und Schriften gezeigt.
Die Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Sie findet von 10.00-18.00 Uhr im Senatssaal des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) statt. Die Tagungsverantwortlichen stehen vorab am Freitag (07.02.) ab 14.00 Uhr unter Tel.: 03641 / 945320 zum Gespräch zur Verfügung. Die begleitende Ausstellung kann von 10 Uhr am Freitag (7.2.) bis Montag (10.2.) 17 Uhr im Gang vor dem Senatsaal besichtigt werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Martha Friedenthal-Haase, Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz
Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Jena
Carl-Zeiß-Platz 1, 07740 Jena
Tel.: 03641 / 945320 und 945300
Fax: 03641 / 945322
E-Mail: emf@rz.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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