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Schwindel, unerfüllter Kinderwunsch, Gesichtsfeldeinschränkungen, Kopfschmerzen – es sind die unterschiedlichsten Symptome, die auf einen Tumor an der Hirnanhangdrüse hinweisen können. „CT- und MRT-Aufnahmen des Kopfes werden ja bei den unterschiedlichsten diagnostischen Untersuchungen vorgenommen. Erst dann werden Veränderungen an der Hypophyse augenfällig“, erläutert PD Dr. Anke Tönjes, Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. „Die Patienten werden daraufhin von den niedergelassenen Ärzten zu einer interdisziplinären Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Leipzig überwiesen, in der Endokrinologen und Neurochirurgen die Behandlung abstimmen.“ Dazu werden die Bilder von Radiologen ausgewertet, es erfolgt eine Labordiagnostik und auch der augenärztliche Befund spielt eine wichtige Rolle.
Jede Woche sitzt Dr. Anke Tönjes mit Dr. Dirk Lindner, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, in der Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“ Patienten gegenüber, die große Angst vor diesem Tumor in ihrem Kopf haben. „In den meisten Fällen handelt es sich bei Hypophysentumoren um ein Hypophysenadenom, also eine gutartige Gewebsneubildung“, so Prof. Dr. Jürgen Meixensberger, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. „Dennoch entstehen Beschwerden, so dass genau abgewogen werden muss, wie im Interesse des Patienten vorzugehen ist.“
Jeder einzelne Fall wird unter den unterschiedlichsten Aspekten gesehen, verschiedene medizinische Fachbereiche bringen ihre Kompetenz ein, um am Ende eine wirkungsvolle therapeutische Entscheidung zu treffen. Beispielsweise kann ein kleiner Tumor (kleiner als 10 Millimeter) erst einmal beobachtet werden. Handelt es sich um das häufige Prolaktinom, reicht eine medikamentöse Behandlung meist aus. Bei aktiven Tumoren hilft aber nur die operative Entfernung.
Selbst ein kleiner Tumor kann Frauen Probleme machen, wie Dr. Tönjes erzählt. Denn die Hormone zur Zyklusregulation kommen aus der Hirnanhangdrüse. Zyklusstörungen oder gar ein unerfüllter Kinderwunsch können also Folgen eines Hypophysentumors sein. Eine Patientin, deren Hypophysentumor operativ entfernt wurde, bekam später ein Kind – das sind die glücklichsten Momente auch für die Ärzte der interdisziplinären Spezialsprechstunde.
Bei der Operation hat sich seit zwei Jahren am Leipziger Universitätsklinikum eine endoskopische Methode mit einem Zugang über die Nase bewährt. Wie Prof. Meixensberger erläutert, haben die rund 80 durchgeführten Operationen gezeigt, dass diese schonende Methode zu einer relativ geringen Belastung des Patienten führt. Zudem besteht eine große Chance, dass das Riechvermögen erhalten bleibt. „Der Einsatz von HD-Videotechnologie ermöglicht dem Operateur eine sehr gute anatomische Orientierung und eine verlässliche Differenzierung der verschiedenen Gewebe. Damit können auch kleine Reste des Tumors erkannt und entfernt werden.“
Kontakt für Patienten:
Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“
Terminvereinbarung: 0341 – 97 17510
Sprechzeit: Freitag ab 13 Uhr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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