idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.06.2014 10:52

Hypophysentumor – nicht immer ist eine OP nötig / Interdisziplinäre Spezialsprechstunde am UKL

Ines Christ Pressestelle / Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Leipzig AöR

    Schwindel, unerfüllter Kinderwunsch, Gesichtsfeldeinschränkungen, Kopfschmerzen – es sind die unterschiedlichsten Symptome, die auf einen Tumor an der Hirnanhangdrüse hinweisen können. „CT- und MRT-Aufnahmen des Kopfes werden ja bei den unterschiedlichsten diagnostischen Untersuchungen vorgenommen. Erst dann werden Veränderungen an der Hypophyse augenfällig“, erläutert PD Dr. Anke Tönjes, Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. „Die Patienten werden daraufhin von den niedergelassenen Ärzten zu einer interdisziplinären Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Leipzig überwiesen, in der Endokrinologen und Neurochirurgen die Behandlung abstimmen.“ Dazu werden die Bilder von Radiologen ausgewertet, es erfolgt eine Labordiagnostik und auch der augenärztliche Befund spielt eine wichtige Rolle.

    Jede Woche sitzt Dr. Anke Tönjes mit Dr. Dirk Lindner, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, in der Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“ Patienten gegenüber, die große Angst vor diesem Tumor in ihrem Kopf haben. „In den meisten Fällen handelt es sich bei Hypophysentumoren um ein Hypophysenadenom, also eine gutartige Gewebsneubildung“, so Prof. Dr. Jürgen Meixensberger, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. „Dennoch entstehen Beschwerden, so dass genau abgewogen werden muss, wie im Interesse des Patienten vorzugehen ist.“

    Jeder einzelne Fall wird unter den unterschiedlichsten Aspekten gesehen, verschiedene medizinische Fachbereiche bringen ihre Kompetenz ein, um am Ende eine wirkungsvolle therapeutische Entscheidung zu treffen. Beispielsweise kann ein kleiner Tumor (kleiner als 10 Millimeter) erst einmal beobachtet werden. Handelt es sich um das häufige Prolaktinom, reicht eine medikamentöse Behandlung meist aus. Bei aktiven Tumoren hilft aber nur die operative Entfernung.

    Selbst ein kleiner Tumor kann Frauen Probleme machen, wie Dr. Tönjes erzählt. Denn die Hormone zur Zyklusregulation kommen aus der Hirnanhangdrüse. Zyklusstörungen oder gar ein unerfüllter Kinderwunsch können also Folgen eines Hypophysentumors sein. Eine Patientin, deren Hypophysentumor operativ entfernt wurde, bekam später ein Kind – das sind die glücklichsten Momente auch für die Ärzte der interdisziplinären Spezialsprechstunde.

    Bei der Operation hat sich seit zwei Jahren am Leipziger Universitätsklinikum eine endoskopische Methode mit einem Zugang über die Nase bewährt. Wie Prof. Meixensberger erläutert, haben die rund 80 durchgeführten Operationen gezeigt, dass diese schonende Methode zu einer relativ geringen Belastung des Patienten führt. Zudem besteht eine große Chance, dass das Riechvermögen erhalten bleibt. „Der Einsatz von HD-Videotechnologie ermöglicht dem Operateur eine sehr gute anatomische Orientierung und eine verlässliche Differenzierung der verschiedenen Gewebe. Damit können auch kleine Reste des Tumors erkannt und entfernt werden.“


    Kontakt für Patienten:
    Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“
    Terminvereinbarung: 0341 – 97 17510
    Sprechzeit: Freitag ab 13 Uhr


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).