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10.02.2003 12:10

Konsequenzen aus PISA: Aufgaben verständlicher formulieren

Monika Paschwitz Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Uni Jena veranstaltet in Bad Berka die Expertentagung "Aufgabenkultur im Deutschunterricht"

    Jena (10.02.03) Analysiere den Text, interpretiere das Gedicht - so schallt es deutschen Schülern im Unterricht entgegen. Vor dem Analysieren und Interpretieren steht jedoch das Verstehen, sowohl der Texte als auch der Aufgabenstellung. Genau daran hapert es aber laut PISA-Studie bei den Schülern. Die Deutschlehrer verlangen "zu früh zu viel" meint Prof. Dr. Juliane Köster. Das gezielte Ermitteln von Informationen oder das Überprüfen von durch den Lehrer vorgegebenen Thesen sei kaum üblich, weiß die Deutschdidaktikerin von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Experten vermuten einen Zusammenhang zwischen PISA und den zu komplexen Aufgaben im Deutschunterricht. Bei einer Tagung, die am 20. und 21. Februar in Bad Berka stattfindet, wollen Didaktik-Experten aus Hochschulen und Schulpraktiker gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen. Die Tagung wird vom Zentrum für Didaktik und dem Lehrstuhl für Fachdidaktik Deutsch der Universität Jena sowie dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) ausgerichtet.

    "Die wissenschaftliche Diskussion darüber, ob eine Aufgabenstellung einer Lerngruppe gerecht wird und was sie leistet, hat bezogen auf den Deutschunterricht, im Gegensatz zu den naturwissenschaftlichen Fächern, wenig Tradition", sagt Prof. Köster. Deshalb hat die Tagungsleiterin viel Gesprächszeit zu den Vorträgen eingeplant und jeweils um ein Statement aus der Sicht eines Theoretikers und eines Lehrers gebeten. Ihr eigener Beitrag beschäftigt sich damit, ob es nicht sinnvoller ist, Schülern zu einem Text oder Gedicht mehrere Thesen zum Überprüfen vorzugeben, als sie sofort eigene Thesen bilden zu lassen. "Dieses schrittweise Vorgehen gibt dem Lehrer die Möglichkeit zu erkennen, ob die Schüler den Text überhaupt verstanden haben, bevor man mit der zum Teil missverständlichen Aufforderung ,Interpretiere!' ihre Kreativität freisetzt", begründet die Didaktikerin.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Juliane Köster
    Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena
    Fürstengraben 18, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944250; Fax: 03641 / 944252
    E-Mail: juliane.koester@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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