idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Deutsch-kolumbianisches Exzellenzzentrum für Meeresforschung hat nun eine eigene Rechtsform – Statuten in Bogotá (Kolumbien) unterzeichnet
Das deutsch-kolumbianische Exzellenzzentrum für Meereswissenschaften CEMarin (Center of Excellence in Marine Sciences) in Santa Marta, Kolumbien, hat mit der „Corporación CEMarin“ eine eigene Rechtsform bekommen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist als Projektpartner an dem Exzellenzzentrum beteiligt und eines der Gründungsmitglieder der „Corporación CEMarin“. Am 20. Juni 2014 unterzeichneten JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sowie die Rektoren der Nationalen Universität Kolumbien (Bogotá), der Universität Antioquia (Medellín), der Universität der Anden (Bogotá), der Universität del Valle (Cali) und der Direktor des Instituts für Meeresforschung INVEMAR (Santa Marta) die Statuten des CEMarin Exzellenzzentrums für Meereswissenschaften in Bogotá. Auch der deutsche Botschafter in Bogotá Günter Knieß nahm an dem Gründungsakt teil.
„Die Gründung der ‚Corporación CEMarin‘ ist ein Meilenstein für die Verstetigung des deutsch-kolumbianischen Exzellenzzentrums“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Dies freut uns besonders, da Kolumbien die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika ist, mit der uns eine mehr als 50-jährige Zusammenarbeit verbindet.“ Mukherjee führte in Bogotá auch Gespräche mit den kolumbianischen Partnern der JLU zur weiteren Vertiefung der Kooperation.
Seit 2010 fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das deutsch-kolumbianische Exzellenzzentrum CEMarin mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro im Rahmen der Außenwissenschaftsinitiative des Auswärtigen Amtes – es ist eines von nur vier DAAD-geförderten Exzellenzzentren für Forschung und Lehre weltweit. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt läuft Ende dieses Jahres aus, die Beantragung einer Weiterförderung wird in den kommenden Wochen vorbereitet werden. Mit der nun vollzogenen Institutionalisierung des CEMarin – vergleichbar etwa mit einer Vereinsgründung nach deutschem Recht – hat das Exzellenzzentrum künftig die Möglichkeit, eigene Forschungsgelder bei kolumbianischen und internationalen Forschungsförderungsorganisation einzuwerben.
Ziele des CEMarin Exzellenzzentrums für Meereswissenschaften sind die Durchführung von Forschungsprogrammen und -projekten, die Entwicklung und Innovation im gegenseitigen Interesse, die Schaffung von Wissen für die regionale, nationale und internationale Entwicklung sowie die Vertiefung von Bildung und Erziehung auf postgraduierter Ebene im Bereich der Meereswissenschaften. Prof. Dr. Thomas Wilke und Prof. Dr. Bernd Werding (Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie) koordinieren die Zusammenarbeit mit den kolumbianischen Partnern von Gießener Seite.
Zur Verankerung der gemeinsamen internationalen Doktorandenausbildung im CEMarin wurde 2013 die erste Auslandssektion an das Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL) assoziiert. Im Fokus der GGL-Sektion „Marine Sciences“ stehen Biodiversität und Ökosysteme in Küstenregionen und deren Bioressourcen. Die Forschung ist interdisziplinär angelegt und umfasst unter anderem die Bereiche Meeresbiologie, marine Chemie, Ozeanografie, marine Geologie, Bioinformatik und Sozioökonomie.
Mit der Universität der Anden in Bogotá verbindet die JLU seit 1963 die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation. Ein großer Erfolg der Kooperation, die zunächst vor allem die Meeresforschung umfasste, war im Jahr 2010 die Gründung des deutsch-kolumbianischen DAAD-Exzellenzzentrums für Meeresforschung CEMarin. 2011 wurde ein neues, breit aufgestelltes Kooperationsabkommen zwischen der JLU und der kolumbianischen Universität Antioquia in Medellín unterzeichnet. Die langjährigen erfolgreichen Kooperationsbeziehungen zwischen der JLU und der Nationalen Universität Kolumbien in Bogotá wurden dann in diesem Jahr durch ein bilaterales Abkommen formalisiert. Damit baut die Gießener Universität ihre Zusammenarbeit mit strategischen Partnern in Kolumbien – auch über das CEMarin hinaus – weiter aus.
Zu den vielfältigen Kooperationen gehört auch eine Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaft (ISAP) zwischen dem Institut für Politikwissenschaft der JLU (Prof. Dr. Regina Kreide) und der Universität Antioquia, die der DAAD Anfang 2014 bewilligt hat. Die durch ISAP geförderten Kooperationen sind auf langfristige Zusammenarbeit angelegt. Jährlich erhalten jeweils drei Studierende die Möglichkeit zu einem vom DAAD geförderten und voll anerkannten Studienaufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität. Auch der Austausch von Lehrenden wird über ISAP gefördert und trägt zur weiteren Internationalisierung der beteiligten Hochschulen bei.
Bild:
Gründung der Corporación CEMarin am 20. Juni 2014 in Bogotá (v.l.): Dr. Iván Enrique Ramos Calderón, Rektor der Universität del Valle, Dr. Pablo Navas Sanz de Santamaría, Rektor der Universität der Anden, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Dr. Ignacio Mantilla Prada, Rektor der Nationalen Universität Kolumbien, Dr. Alberto Uribe Correa, Rektor der Universität Antioquia und Dr. Francisco A. Arias Isaza, Direktor des Instituts für Meeresforschung INVEMAR.
Foto: Nationale Universität Kolumbien / Andrés Felipe Castaño
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Wilke
Spezielle Zoologie und Biodiversitätsforschung
Heinrich-Buff-Ring 26-32 (IFZ), 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-35720
Gründung der Corporación CEMarin am 20. Juni 2014 in Bogotá.
Foto: Nationale Universität Kolumbien / Andrés Felipe Castaño
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Meer / Klima
regional
Kooperationen, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).