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12.02.2003 06:35

Faules Urzeitvieh vor der Unterwasserkamera

Monika Paschwitz Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prämierter Zoologe und Tierfilmer hält am 18.2. an der Universität Jena Vortrag über Quastenflosser

    Jena (12.02.03) Quastenflosser, diese urzeitlichen Lebewesen sind das liebste Studienobjekt des Zoologen und prämierten Naturfilmers Prof. Dr. Hans Fricke. Danach befragt, wie die "lebenden Fossilien" bis heute überleben konnten, antwortete er: "Die sind so faul, dass man beim Zuschauen einschläft." Dabei zählt der Experte und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen (u. a. in Geo und National Geographic) zu den wenigen, die dem tot geglaubten Fisch überhaupt in freier Natur "zugeschaut" haben. Anlässlich der Quastenflosserausstellung im Phyletischen Museum hat das Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena den international anerkannten Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut in Seewiesen für einen Vortrag mit Filmvorführung gewonnen. Prof. Fricke spricht am Dienstag, 18. Februar, 18.30 Uhr im Großen Hörsaal des Zoologischen Instituts (Erbertstr.1 / Zugang über Neugasse bzw. Schillergäßchen). Die Vertreter der Medien und die Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

    Mit Hilfe von Tauchbooten und Unterwassersendern erforscht Frickes Forschergruppe seit Jahrzehnten die Biologie der Quastenflosser. Erst 1987 gelangen in 200 m Tiefe vor den Küsten der Insel Grande Comore die ersten Lebendaufnahmen der so genannten Latimeria. Ihre Vorfahren lebten schon vor 400 Millionen Jahren auf der Erde. Seitdem hat sich die Anatomie der bis zu zwei Meter großen Fische kaum verändert. Mit seiner Bemerkung über die "Faulheit" der Tiere spielt Prof. Fricke darauf an, dass die Quastenflosser den geringsten Stoffwechsel aller bekannten Wirbeltiere haben. Weder schwimmen die Tiere wie Fische, noch kriechen sie am Meeresboden herum, vielmehr driften sie gemächlich durch ihr Revier. Der langsame Räuber jagt in der Nacht und verkriecht sich tagsüber in Lavahöhlen. Das Filmen der Tiere kommt einem Geduldsspiel gleich. Ist dieses abgeschottete "Leben auf Sparflamme" das Geheimnis ihres langen evolutionären Überlebens?


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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