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Wissenschaft
(ukg) Der Göttinger Mediziner Dr. Lars S. Maier, Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe, ist nach einem zweijährigen USA-Aufenthalt an den Bereich Humanmedizin zurückgekehrt. Er hatte von Januar 2001 bis Dezember 2002 in Chicago wissenschaftlich gearbeitet. Dieser Aufenthalt ist die so genannte Phase I des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Emmy-Noether Exzellenzprogrammes. In der nun folgenden Phase II wird Dr. Maier eine Nachwuchsforschergruppe in der Abteilung Kardiologie und Pneumologie (Direktor Prof. Dr. Hasenfuß) am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen einrichten. An der Universität Göttingen gibt es insgesamt zwei Gruppen, die vom Emmy-Noether-Programm gefördert werden, eine in der Medizin und eine in der Theologie. Die DFG hat das Emmy-Noether-Programm 1999 ins Leben gerufen. Benannt ist das Programm nach der Mathematikprofessorin Emmy Noether (1882 bis 1935), die in Göttingen studiert, gelehrt und geforscht hat. Exzellente Nachwuchswissenschaftler erhalten in diesem Programm Fördergelder für den Aufbau und die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe, wenn sie direkt nach ihrer Promotion einen zweijährigen Forschungsaufenthalt im Ausland absolviert haben.
Dr. Lars S. Maier erforscht mit seiner Nachwuchsgruppe die Ursachen der Herzinsuffizienz in Zusammenhang mit dem Kalziumhaushalt des Herzens. Dabei spielen neben einem veränderten Kalzium-Stoffwechsel der Zelle selbst auch kalzium-abhängige Proteine eine bedeutende Rolle. Ein kalzium-abhängiges Protein ist zum Beispiel Calmodulin, das durch vier Kalzium-Ionen aktiviert wird, sowie die so genannte Calmodulin-abhängige Kinase (kurz CaM-Kinase). Mit Hilfe eines transgenen Mausmodells, bei dem eine bestimmte Form der CaM-Kinase vermehrt im Herzen gebildet wird, wurden neuartige Veränderungen im Kalzium-Haushalt der Herzzellen beobachtet. Diese Veränderungen können schwere Herzhypertrophie und -insuffizienz bei den Mäusen nach sich ziehen.
Im Rahmen des Emmy-Noether-Programms Phase II wird die Nachwuchsforschergruppe in den kommenden Jahren unterschiedliche CaM-Kinase Formen untersuchen, die gezielt im Zellkern oder im Zellplasma einzelner Herzmuskelzellen mit Hilfe von adenoviralem Gentransfer vermehrt gebildet werden. Diese Formen spielen in unterschiedlichem Ausmaß eine Rolle bei der Herzinsuffizienz, wahrscheinlich auch bei der des Menschen. Durch eine Blockade der CaM-Kinase könnten bestimmte Formen der Herzinsuffizienz, die in Deutschland mit einer Häufigkeit von über drei Prozent auftreten, möglicherweise behandelt werden.
Weitere Informationen:
Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
Abt. Kardiologie und Pneumologie
Dr. Lars S. Maier
Emmy-Noether Nachwuchsgruppe
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel.: 0551/39-9481
e-mail: lmaier@med.uni-goettingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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