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12.02.2003 16:29

Ein Netzwerk wie ein Spinnennetz - Oldenburger Studenten zieht es in die weite Welt

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Oldenburg. Alejandro Bango, seit vier Monaten Student des Oldenburger Aufbaustudiengangs "Renewable Energy", packt in diesen Tagen seine Koffer: Der 27jährige Spanier macht sich auf den Weg von Deutschland nach Koutiala, Mali, um sich im Rahmen eines zweimonatigen Praktikums mit dem Thema ländliche Elektrifizierung zu beschäftigen. In Mali erwartet ihn schon Jan Lam, Mitarbeiter der Firma La Société de Services Décentralisés (SSD) und selbst Absolvent des Oldenburger Studiengangs. Lam hat den Praktikumsplatz vermittelt und so dafür gesorgt, dass Bango wertvolle Erfahrungen für seine eigene zukünftige Arbeit im Bereich der erneuerbaren Energien sammeln kann.

    Die Firma SSD "vermietet" Solarenergie-Systeme an Privathaushalte und Krankenhäuser. Das "Solar Home System" zu standardisieren und damit auch günstiger anbieten zu können, ist eines der Ziele der Firma, in der Bango mitarbeiten wird. Zur Zeit können es sich nur wenige Malier leisten, ihr Haus auf diese "natürliche" Weise zu beleuchten oder einen Schwarz-Weiß-Fernseher zu betreiben.

    Der Spanier Bango ist einer der insgesamt 15 StudentInnen, die zur Zeit an dem Oldenburger Aufbaustudiengang "Renewable Energy" teilnehmen. Ein zweimonatiges Pflichtpraktikum ist fester Bestandteil des einjährigen Programms, das seit 16 Jahren am Fachbereich Physik der Universität angeboten wird. In Oldenburg werden die Ingenieure und Naturwissenschaftler in Theorie und Praxis von Solar-, Wind- und Biomassenenergienutzung ausgebildet. Die Mehrzahl von ihnen kommt aus sogenannten Entwicklungsländern. Durch ein Netzwerk, das sich spinnenartig über alle Kontinente spannt, bleibt der Kontakt auch nach dem Masterabschluss erhalten, erklärt Michael Golba, Geschäftsführer des Aufbaustudiengangs.

    Hauptsächlich per E-Mail tauschen sich die mittlerweile 220 AbsolventInnen aus mehr als 60 Ländern aus. Auch deutsche Firmen und Einrichtungen der technischen Zusammenarbeit nutzen das Netzwerk, um PartnerInnen oder MitarbeiterInnen für Projekte im In- und Ausland zu gewinnen. Ein Newsletter, Gastvorträge der AbsolventInnen in Oldenburg, Seminare in den Regionen und der Internetauftritt des Programms unterstützen die Ehemaligen-Arbeit.

    Von diesem Netzwerk profitiert auch der Student Gianpiero Nacci. Ihn hat ein Ehemaliger - heute Leiter der englischen Firma IT-Power in Pondicherry, Indien - zu einem Praktikum eingeladen. Der 34jährige Student aus Italien wird gemeinsam mit seiner Familie, die während seines Studiums mit ihm in Oldenburg lebt, Mitte Februar nach Indien fliegen. Vor Ort wird er lernen, wie der Transfer von in Deutschland bzw. Europa entwickelten Technologien nach Indien gefördert werden kann. Auch hier ist das Ziel, die Lebensqualität der Landbevölkerung durch Elektrifizierung zu verbessern.

    In den Süden Afrikas zieht es Marco Peter, den dritten der 15 Oldenburger Studierenden, den es in der Praxisphase in die weite Welt zieht. Der Maschinenbauingenieur wird sich bei ProBEC - Programme for Biomass Energy Conservation in Southern Africa - mit der Standardisierung von energiesparenden Technologien auseinander setzen.
    Insbesondere die Massenproduktion und die Verbreitung energiesparender Herde, die vor einigen Jahren im südlichen Afrika erfolgreich eingeführt wurden, werden Peter beschäftigen. Seinen Arbeitsplatz wird der 31jährige Student aus Suhl, Thüringen, im gemeinsamen Projektbüro von ProBEC und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) haben. Letztere kooperiert bereits seit vielen Jahren intensiv mit dem Oldenburger Programm.

    Alle drei Studenten finanzieren ihr Studienjahr in Oldenburg aus eigener Tasche. Ihre KommilitonInnen aus den Entwicklungsländern werden vor allem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziell unterstützt. Es sind nicht nur Männer, die das Oldenburger Angebot nutzen, um sich im Bereich regenerative Energien fortzubilden. In diesem Semester sind auch drei Frauen dabei: aus China, der Mongolei und Kamerun.

    Infos: ehf.uni-oldenburg.de/ppre
    Kontakt: Michael Golba, Tel.: 0441/798-3546,
    E-Mail: michael.golba@uni-oldenburg.de


    Weitere Informationen:

    http://ehf.uni-oldenburg.de/ppre


    Bilder

    Die drei Oldenburger Studenten: Alejandro Bango, Marco Peter und Gianpiero Nacci (v.l.)
    Die drei Oldenburger Studenten: Alejandro Bango, Marco Peter und Gianpiero Nacci (v.l.)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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