idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Tag der offenen Tür am 30. Juni am Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung der Uni Jena/Heidelberger Bildverarbeitungsforum am 1. Juli erstmals in Jena
Ein Auto, das allein fährt, während die Insassen miteinander plaudern oder entspannt Zeitung lesen? Was vor wenigen Jahren noch ein Science-Fiction-Hirngespinst war, nimmt inzwischen bei großen Automobil-Herstellern reale Gestalt an. Doch wie sicher sind diese Auto-Mobile, wenn sie zum Beispiel einem plötzlichen Hindernis ausweichen müssen?
„Das Assistenzsystem muss in diesem Fall in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, in welche Richtung es das Fahrzeug lenkt“, sagt Prof. Dr. Joachim Denzler von der Universität Jena. An Denzlers Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung wird seit über zwei Jahren ein solches Assistenzsystem entwickelt. Die Wissenschaftler setzen dabei auf ein quasi intelligentes System, das potenzielle Hindernisse erkennen kann.
„Wir können nicht jede denkbare Störgröße eingeben, sondern zerlegen die Objekte in Einzelteile“, erläutert Joachim Denzler. Als Beispiel nennt er einen Crash mit einem Bollerwagen. Stünde das autonome Fahrzeug vor der Entscheidung, gegen eine Hauswand oder einen Bollerwagen zu fahren, würde es sich für den Bollerwagen entscheiden. Ragt jedoch der Kopf eines Kindes aus dem Bollerwagen, muss die Entscheidung des Systems eine andere sein. Prof. Denzlers Team setzt genau an dieser Stelle an.
Wer sich für die Arbeit der Informatiker interessiert, ist herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen. Am Montag (30. Juni) stehen die Labore am Lehrstuhl (Ernst-Abbe-Platz 2, 1. Etage) von 18 bis 21 Uhr Besuchern offen. Vier Module können besichtigt werden: Industrieprojekte wie das Fahrassistenzsystem, lebenslanges Lernen für Computer, Videoverarbeitung in Kameranetzwerken wie 3D-Tracking oder Ereigniserkennung sowie Anwendungen aus der Biomedizin.
Der Tag der offenen Tür läutet das 55. Heidelberger Bildverarbeitungsforum ein, das 2014 das erste Mal in Jena Station macht. In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) laden Joachim Denzler und der Leiter des IOF Prof. Dr. Andreas Tünnermann Bildverarbeitungs-Experten nach Jena ein. Am 1. Juli heißt das Motto „Praxistaugliche Bildverarbeitung. Messen, Modellieren und Lernen“.
Im Fokus des Erfahrungsaustauschs stehen gegenwärtige Entwicklungen sowie zukünftige Trends, sagt Prof. Denzler. Interessant sei das Forum deshalb vorrangig für Vertreter der Industrie. Zu den Höhepunkten rechnet der Informatiker von der Uni Jena den Vortrag von Prof. Ph.D. Carsten Rother (TU Dresden), der über das Thema „From Particle Stereo to Object Stereo“ sprechen wird. Einen Blick in die Zukunft werde Dr. Erik Rodner vom Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung wagen. Rodner spricht über „Adaptives und aktives Lernen“. Dabei gehe es um Systeme, die sich selbstständig an veränderte Bedingungen anpassen können, etwa Kontrollsysteme in Fertigungsstraßen, die selbsttätig lernen, ohne bei geänderten Produkten jedes Mal aufwendig justiert werden zu müssen. „Unser Ziel sind lebenslang lernende Systeme, die den Menschen sozusagen als Ratgeber einbeziehen“, sagt Joachim Denzler.
Am Tag der offenen Tür am 30. Juni sind Besucher herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Wer am 1. Juli das 55. Heidelberger Bildverarbeitungsforum besuchen möchte, wird um Anmeldung gebeten. Es wird eine Tagungsgebühr erhoben. Anmeldungen unter www.bv-forum.de
Informationen zum Tag der offenen Tür unter. www.inf-cv.uni-jena.de
Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Denzler
Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946420
E-Mail: denzler[at]informatik.uni-jena.de
Der Informatiker Prof. Dr. Joachim Denzler lädt am 30. Juni zu einem Tag der offenen Tür ein.
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik
überregional
Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).