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20.02.2003 09:47

Empfehlungen zur Hormonersatztherapie

Isa Berndt Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

    Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hat ein Expertengremium die Ergebnisse der Studie der Women's Health Initiative WHI zur Hormonersatztherapie HRT und weiterer Studien bewertet und Empfehlungen zur Anwendung der HRT für Ärzte und Patientinnen erarbeitet.

    Der spektakuläre Abbruch eines Teils der langfristig angelegten WHI Studie zur Hormonersatztherapie im vergangenen Jahr führte zu einer großen Verunsicherung unter den ärztlichen Kollegen und den Patientinnen. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Prof. Dr. Klaus Diedrich beauftragte eine namhafte Expertengruppe unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Ortmann mit der Analyse der vorliegenden Studien und der Erarbeitung von Empfehlungen zur Anwendung der HRT.

    Die Gruppe kommt zu dem Ergebnis:
    Die Analysen bestätigen die hohe Wirksamkeit der HRT bei Wechseljahrsbeschwerden wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen oder Schlafstörungen und bei langfristiger Anwendung auch die präventive Wirkung der Osteoporose und einer Verminderung der Bildung von Kolorektaler Karzinome. Aber gerade bei langfristiger Einnahme von Hormonen steigen die Risiken für Schlaganfälle, Herzinfarkte und der Förderung von Mamma-, Ovarial- und Endometriumkarzinom. Zu Beginn einer HRT besteht ein erhöhtes Risiko für Thrombosen. Gallenblasen- und Gallenwegserkrankungen treten unabhängig von der Dauer der Therapie vermehrt auf.

    "Dies bedeutet, dass die HRT nur bei eindeutiger Indikation und in einer Entscheidung der Nutzen-Risiko-Abwägung gemeinsam mit der betroffenen Patientin angewendet werden darf" so Prof. Olaf Ortmann.

    Im Einzelnen ergeben sich folgende Empfehlungen:
    · Die HRT ist eine wirksame Behandlungsform bei starken Beschwerden in den Wechseljahren.
    · Sie muss jährlich überprüft werden.
    · Die Östrogendosis sollte so gering wie möglich gehalten werden.
    · Frauen ohne Gebärmutter erhalten eine Monotherapie mit Östrogenen.
    · Bei Frauen mit Gebärmutter muss die Östrogentherapie mit einer ausreichenden Gabe von Gestagenen (mind. 10 Tage pro Monat) ergänzt werden.
    · Die Analyse der verschiedenen Untersuchungen zu HRT hat keine Bevorzugung hinsichtlich zu empfehlender Hormone oder ihrer Darreichungsformen ergeben.
    · Die präventive Wirkung der HRT bei Osteoporose stellt sich nur bei Langzeittherapie ein und wäre damit mit den o.a. potenziellen Risiken verbunden.

    "Diese Empfehlungen basieren auf dem aktuellen Kenntnisstand. Wir werden sie regelmäßig überprüfen und aktualisieren. Im März wird eine Informationsschrift vorliegen," kündigte Ortmann eine Broschüre für die Patientinnen an.

    Prof. Ortmann (Tel. 0179/4785835 oder 0451/500-2141 ).
    Prof. Diedrich (Tel. 0451/500-6374)

    Download der Empfehlungen unter www.dggg.de
    Wiedergabe der Empfehlungen unter Nennung der Urheberschaft und Bezugquelle,
    Belegexemplar erbeten.

    verantwortlich:
    Isa Berndt
    Referentin des Vorstands
    Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.
    Heilmannstr. 25 h
    81479 München
    Tel. +49 89 791 51 60
    Fax +49 89 791 85 20
    Mobil+49 173 85 64 697
    e-mail id.berndt@t-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dggg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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