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20.02.2003 16:29

Wissenschaftsrat: Notengebung an Hochschulen wenig differenziert

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Wissenschaftsrat legt Arbeitsbericht zur Analyse der Prüfungsnoten vor

    Auf der Basis von Datenmaterial der Statistikämter des Bundes und der Länder hat der Wissenschaftsrat Prüfungsnoten für die Jahre 1996, 1998 und 2000 nach Fächern, Abschlussarten und Hochschulen analysiert. Dazu erklärt der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Dr. Einhäupl: "Der Aussagekraft von Prüfungsnoten muss insgesamt größere Bedeutung beigemessen werden, damit die Qualität der Hochschulausbildung, auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt, transparenter wird. Die nun vorgelegte Untersuchung des Wissenschaftsrates soll einen Beitrag zu mehr Transparenz hinsichtlich der Notengebung leisten und die Möglichkeit bieten, Vergleiche mit anderen Hochschulen anzustellen. Die Ergebnisse sollten jedoch nicht überbewertet werden, weil das Datenmaterial u. a. aus Datenschutzgründen, wegen Übertragungsfehlern von den Prüfungsämtern an die Statistischen Ämter und aufgrund von Zuordnungsproblemen in Teilen lückenhaft und nicht hinreichend sicher ist."

    Im Ergebnis der Studie zeigt sich in einer Reihe von Fächern eine wenig differenzierte Notengebung. In einigen Fächern schneidet die überwiegende Zahl der Absolventen an fast allen Hochschulen mit sehr guten Noten ab. Die beste Durchschnittsnote liegt bei 1,3 (Biologie), die schlechteste bei 3,3 (Rechtswissenschaften). Besonders gute Notendurchschnitte bei geringer Ausschöpfung der Notenskala finden sich in den Geisteswissenschaften in den Fächern Psychologie (1,4), Philosophie/Magister (1,5) und Geschichte/Magister (1,6). 95 % der Absolventen schließen ihr Examen in diesen Fächern mit den Noten "mit Auszeichnung", "sehr gut" und "gut" ab.

    Obwohl in Mathematik/Naturwissenschaften die Notenskala von "mit Auszeichnung" bis "befriedigend" angewendet wird, liegt der Schwerpunkt der Noten bei "sehr gut" und "gut". Die Durchschnittswerte betragen in Biologie (1,3), Mathematik und Physik jeweils 1,4 und Chemie 1,5.

    In den Wirtschaftswissenschaften wird die Notenskala dagegen besser ausgeschöpft. Die Durchschnittswerte in Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre liegen jeweils bei 2,4. Ähnliches trifft auch für die ingenieurwissenschaftlichen Fächer zu, in denen die Note "befriedigend" überwiegt.

    Der Wissenschaftsrat hat in seiner Studie auch untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen Abschlussnoten und Fachstudiendauer gibt. Eindeutige Zusammenhänge sind aber nicht nachzuweisen. Der Bericht bietet jedoch eine ausreichende Grundlage für Fakultäten/Fachbereiche, in den meisten Fächern das eigene Notenvergabeprofil mit anderen Hochschulen zu vergleichen, Ursachen für problematische Notengebungen nachzugehen und fachbezogene Standards gegebenenfalls neu zu justieren.

    Um die überregionalen Vergleichsmöglichkeiten der Prüfungsnoten künftig zu erhöhen, hält es der Wissenschaftsrat für erforderlich, dass alle am Zustandekommen der Prüfungsstatistik beteiligten Institutionen (Hochschulprüfungsämter, staatliche und kirchliche Prüfungsämter, HIS in seiner Rolle als Lieferant von unterstützenden Verwaltungsprogrammen, Statistische Ämter des Bundes und der Länder), sich um eine ständige Verbesserung der Datenbasis bemühen.

    Hinweis: Der Arbeitsbericht (Drs. 5526/03) mit Tabellen für das Jahr 2000 kann in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per e-mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden. Im Internet ist er zusätzlich mit einem Tabellenanhang für die Jahre 1996 und 1998 als pdf-Datei verfügbar (www.wissenschaftsrat.de).


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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