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Von der angeborenen Fehlstellung bis zum Tumor – Wirbelsäulen-Erkrankungen gibt es viele. Kinder benötigen in einem solchen Fall eine spezielle Diagnostik und Therapie. Dafür hat das Uniklinikum Leipzig seine Kompetenzen in der neu eingerichteten Wirbelsäulensprechstunde für Kinder gebündelt. Ein hoch spezialisiertes, interdisziplinäres Team findet die richtige Lösung – verbunden mit einer kindgerechten Betreuung der Patienten.
„Man kann Kinder nur dann gut an der Wirbelsäule therapieren und operieren, wenn man das komplette Umfeld dazu hat“, sagt Professor Christoph-Eckhard Heyde, Leiter der Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL. Und das ist am UKL gegeben, alle relevanten Fachbereiche arbeiten eng vernetzt. Schon der Erstkontakt erfolgt interdisziplinär. „Die Sprechstunde führt der kinderspezialisierte Wirbelsäulenchirurg zusammen mit dem Kinderorthopäden durch“, erklärt Heyde.
Ist die Erkrankung komplexer, werden die Kinder für eine genauere Diagnose stationär aufgenommen und weitere Fachgebiete hinzugezogen. Neben Pädiatern und Kinderneurologen stehen auf Kinder spezialisierte Neurochirurgen, Radiologen und Chirurgen bereit. Auch mit der Kinder-Intensivstation ist die Sprechstunde vernetzt. So nutzt die Wirbelsäulensprechstunde alle Vorteile des breit aufgestellten Kinderzentrums. Heyde: „Wir planen zusammen und operieren gegebenenfalls auch zusammen.“
Deformitäten der Wirbelsäule, Wirbelgleiten, Entzündungen und Tumore sind typische Erkrankungen der Wirbelsäule. Ein Großteil der Eingriffe ist gut standardisiert. Das heißt, es existieren in Abhängigkeit von Schmerzen, Grad der Fehlstellung, Beweglichkeitseinschränkungen und neurologischen Symptomen klare Kriterien, ob und wann operiert wird. Kommt es zu einer Operation, herrschen am UKL hohe Sicherheitsstandards. Die reichen von einer umfassenden, oft stationären Abklärung der Patienten im Vorfeld bis zu einer kontinuierlichen Überwachung der Nervenfunktionen während der Operation.
Die Operation ist immer nur das letzte Mittel. Sie erfolgt im Notfall, etwa bei Tumoren oder Einschränkungen der Nervenfunktion sehr schnell, bei einem schnellen Hineinwachsen in eine Fehlstellung dringlich. „Viele Erkrankungen kann man aber konservativ durch Physiotherapie, Verhaltensmaßregeln oder die vorübergehende Nutzung eines Korsetts beeinflussen“, sagt Heyde. Wichtig ist es, Kinder engmaschig vom ersten Tag, an dem ein Problem erkannt wird, bis Wachstumsende zu begleiten. So lässt sich der individuell richtige Zeitpunkt für einen eventuellen Eingriff finden, falls dieser trotz aller Maßnahmen erforderlich wird.
Die zu Jahresbeginn eingeführte Wirbelsäulensprechstunde wechselt jetzt vom zweiwöchentlichen auf einen wöchentlichen Turnus. Der Bedarf ist hoch, die Zahl der Kinder, die sich vorstellen, steigt. Heyde: „Darauf haben wir mit einer verbesserten Struktur und der Bündelung der vorhandenen Kompetenzen reagiert.“
Kontakt für Patienten:
Kinderwirbelsäulensprechstunde
Liebigstraße 20a, Haus 6
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von 8 bis 15 Uhr
Telefonische Anmeldung mittwochs von 7 bis 15 Uhr: 0341- 97 26226
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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